Mike Brookfield / Love Breaks The Fall
Love Breaks The Fall Spielzeit: 40:35
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2015
Stil: Blues Rock

Review vom 20.12.2015


Mike Kempf
Der Ire Mike Brookfield bietet mit "Love Breaks The Fall" seine neueste Platte an, die ich nach meinem ersten Check problemlos im Genre des Blues Rock einordnen kann. Dafür sprechen vor allem seine ausgiebigen Solo-Attacken, die er an seinen Spielgeräten mit äußerst filigranem Saitengezupfe offeriert. Oh ja, der aus Dublin stammende Edelklampfer versteht sein Handwerk und braucht sich vor keinem anderen aktuell angesagten Gitarrenhelden zu verstecken. Nein, dafür ist seine Ausbildung als Drahtseilkünstler einfach zu gut, liegt sein Können doch weit über dem Durchschnitt und gehört zweifelsohne in die Kategorie der Champions League.
Mister Brookfield zeichnet noch eine besondere Gabe aus: Gefühl! Dadurch ist er stets in der Lage, seine Lieder aus einer Mischung seiner selbstkreierten Notencocktails, im Verbund mit seinen gut ausgeprägten Stimmbändern, allerbestens in Szene zu setzen. Dabei kann er sich zu 100% auf die Unterstützung seiner musikalischen Begleiter verlassen. Die Duffys, Keith (Bass) und Jason (Schlagzeug), sowie der Tastenmann Cian Boylan sorgen für ein grundsolides Klangfundament. Genau die Basis, auf der sich der gute Brookfield mit seinem musikalischen Verständnis völlig sorgenfrei bewegen kann. So konnte er sich sogar den Luxus leisten, seinem Herzblatt Grainne bei "Catfish Missle" einen Nebenjob als Backgroundsängerin zukommen zu lassen. Dem leicht angehauchten Countrystil bekommt die Zweitstimme richtig gut und die Tonkonserve hätte durchaus noch ein, zwei Nummern mehr dieser Konstellation vertragen können.
Ich selbst finde die Stücke besser, in denen er das Tempo anzieht und alles eine Spur rockiger rüberkommt. Stellvertretend seien hier "Catfish Missile", "The Killing Line", "Bare Witness" oder "All My Heroes Are Junkies" (mit leichtem Rockabilly-Touch) genannt. Doch der Gitarrenlehrer, der sich Gott sei Dank nicht als reiner Theoretiker offenbart und sein Spiel eher von seinen musikalischen Instinkten leiten lässt, versteht sich auch als exzellenter Balladenkonstrukteur. Hier möchte ich "Peace For Joe" als Hörprobe empfehlen - ein Lied, das er einem verstorbenen Freund gewidmet hat.
Einige Kollegen anderer Magazine vergleichen Brookfields Gitarrenkunst oft mit denen von Clapton, Blackmore, Frampton oder Page. Sicherlich kann man diese Ansicht vertreten, und wie ich bereits anfänglich meiner Rezension anmerkte, bewegt sich der Inselbewohner auf Weltklasseniveau. Ich halte jedoch nicht viel von Vergleichen mit anerkannten Rockgrößen und bezüglich Mike Brookfield habe ich für mich festgestellt, dass der Ausnahmekünstler längst seinen eigenen Stil, seinen eigenen Weg gefunden hat.
Lange Rede, kurzer Sinn. Ich kann "Love Breaks The Fall" problemlos eine Kaufempfehlung aussprechen. Ich gehe sogar so weit, dass sich die reinen Blues Rock-Anhänger die abwechslungsreiche Platte 'blind' zulegen können.
Line-up:
Mike Brookfield (vocals, guitar)
Keith Duffy (bass)
Jason Duffy (drums)
Cian Boylan (piano, Hammond)
Grainne Brookfield (backing vocals - #2)
Tracklist
01:Love Breaks The Fall (4:30)
02:Catfish Missile (3:50)
03:The Killing Line (4:29)
04:Blues Skies (4:47)
05:No Candle Burns In The Rain (4:35)
06:Bare Witness (2:55)
07:What You Don't Know Ain't Gonna Kill Ya (3:42)
08:Golden Rule Girl (3:51)
09:All My Heroes Are Junkies (2:32)
10:Peace For Joe (5:24)
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