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Pete Brown & Phil Ryan / Perils Of Wisdom
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Pete Brown, Insider werden ihn wohl kennen. All die, denen der Name spontan nichts sagt, aber zumindest die Band Cream kennen, werden nun sicher wissen, dass Pete für diese Formation die Texte geschrieben hat. Peter Constantine Brown wurde am 25. Dezember 1940 in Surrey geboren und ist eigentlich ein Dichter. Die First Real Poetry Band war der Einstieg in das Musikgeschäft. Battered Ornaments und Piblokto! waren weitere Stationen und nun werden auch jene mit in das Aha-Erlebnis einsteigen, die das Album "Thousands On A Raft" mit dem hervorragenden Gitarristen Jim Mullen kennen.
"The Not Forgotten Association", der Titel einer der Platten, bevor er sich für einige Zeit zurückzog, ist ein gesuchtes Sammlerstück. Schön, dass ich dieses ungewöhnliche Jazz & Lyrik-Projekt noch mein Eigen nennen kann. Seit 1996 musiziert er zusammen mit Phil Ryan, einem Musiker, der zuvor unter anderem bei Man spielte.
Auf dieser erneuten Zusammenarbeit der Beiden werden sie von einer festen Band begleitet, den Psoulchedelia. Man fand sich während der Aufnahmen zur bisher letzten Platte, "Road Of Cobras" von 2010, zusammen 'Pete the Poet' hat mal wieder zugeschlagen. Die Texte sind skurril, bedeutungsschwanger, tiefgehend, wortreich blumig, bissig und genau so, wie man es seit jeher kennt. "With A Girl Like You I Could Clean Up The City", ist das nicht eine nette Liebeserklärung? Weiter heißt es hier im Text »When you touch my brain it's like electric rain"« oder »Embassed with hard nylon fur when you're in my hand I'm king of all this land"«. Nachzulesen ist das alles im Booklet. Und so zieht es sich weiter durch die ganze Platte, herrlich zu lesen. Ach ja, daneben wird auch noch Musik geboten. Diese steht ganz im Zeichen der hervorragenden Band, die sehr professionell und locker agiert. Laid back, vorwärtstreibend, innovativ, spontan, perfekte Arrangements - all das passt auf die Musiker. Dass Pete dabei stimmlich nicht bei jedem Song ganz auf der Höhe ist, stört dann auch nicht weiter, seine Stimme ist eben genau so, recht ungewöhnlich halt. Elemente aus Jazz, Blues, Soul und Rock fließen wie selbstverständlich ineinander und verflechten sich zu einem dichten und spannenden Gebräu. Dabei macht es sich bezahlt, dass viel Sorgfalt für die Bläserarrangements verwendet wurde. So klingt es manchmal tatsächlich ein wenig nach Steely Dan.
"No Time Left For Good Times" besitzt einen feinen Groove und dazu trägt der Keyboardsound bei, indem er ein wenig wie das Clavinet von Stevie Wonder auf "Superstition" klingt. Fast jedes Stück hat ein Solo im Mittelteil und wenn dann einzelne Bläser, allen voran die bekannte Posaunistin Annie Whitehead, beteiligt sind, gewinnt die Musik einen leicht jazzigen Charakter. Und wo wir gerade beim Thema sind: "Eva's Blues", das ist eigentlich schon Jazz mit seinem swingenden Sound, auch Ryan mit seinem kurzen Pianosolo macht das deutlich.
Ansonsten rockt es auch mit starkem Soul Groove, zum Beispiel auf "How About It?" mit akzentuiertem Bläsersatz. Sehr treffend und effektvoll ist dieser ebenfalls bei "Don't Want Nothing Old In My Life" und erinnert so ein wenig an die Zeit, als Brown mit Graham Bond zusammenarbeitete. Gar ein wenig gospelig wird es bei "Living In The Sleaz System" und so runden sich die verschiedenen Elemente letztlich zu einer geschlossenen musikalischen Einheit ab.
Für mich ist das eine rundum gelungene Platte mit Musik, die wahrscheinlich eher Insidern vorbehalten bleiben wird. Alte Fans von Piblokto! sollten allerdings einmal aufhorchen und Pete eine weitere Chance geben!
Line-up:
Pete Brown (vocals and percussion) Phil Ryan (keyboards) Annie Whitehead (trombone) Lee Goodall (saxophones) Alan Weekes (guitar) John McKenzie (bass) Jeff Allen (drums) Helen Hardy (vocals) Rietta Austin (vocals) Nixon Rosembert (bass - #1,3)
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