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Steve Brockmann & George Andrade
/ Airs - A Rock Opera
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Es ist ein Barbesuch während der Mittagspause, der Owen Doane zum Verhängnis wird.
Ein paar Drinks in Kombination mit ärztlich verordneten Antidepressiva sorgen dafür, dass Doane auf der Rückfahrt zur Arbeit einen schweren Autounfall verursacht. Im gegnerischen Fahrzeug sitzen eine Frau und ihre neunjährigen Tochter Hannah, die fortan durch den Unfall lebenslang an den Rollstuhl gefesselt wird. Sechs Jahre später kehrt Owen Doane vorzeitig aus einem psychiatrischen Gefängnis auf seine Heimatinsel "Manisses Island" zurück, da sein Vater im Sterben liegt. Derweil fristet Hannah auf dieser Insel in einem Pflegeheim ihrem Schicksal. Owen Doanes Konfrontation mit der Vergangenheit nimmt ihren Lauf...
So beginnt die Story von "Airs - A Rock Opera". Am Anfang stand die Idee zweier Menschen, die einander über ein Internet-Forum kennenlernten, beide Anhänger der amerikanischen Progger von
Spock's Beard. Diese Fans sind niemand geringeres als der nordfriesische Komponist und Multiinstrumentalist Steve Brockmann und der amerikanische Schriftsteller George Andrade, der maßgeblichen Anteil an der Story und den Texten von "Airs" hat.
Steve Brockmann ist beileibe kein unbeschriebenes Blatt, weckte er doch nach seinen ersten beiden Scheiben "Don't Sing!" (2001) und "Broskro Skrobro" (2002) mit Expected Errors im Jahre 2007 endgültig die Begeisterung der RockTimes-Redaktion.
Für die Produktion von "Airs - A Rock Opera" lud Steve Brockmann eine illustre Schar exzellenter Gastmusiker ins Studio ein. So ist es schon fast selbstredend, dass mit Bassist Dave Meros und Gitarrist Alan Morse zwei Vertreter der Spock's Beard-Fraktion am Start sind.
Musikalisch hat sich Mastermind Brockmann für "Airs - A Rock Opera" dem Rock und Metal der 70er- und 80er-Jahre verschrieben. Und genau das ist ihm rundherum gelungen. Da wurden ganz kräftig die Rostplacken mit der Stahlbürste entfernt, der fingerdicke Staub restlos runter geblasen und der 'Old School'-Mucke eine glänzende und blitzende Rüstung verpasst.
Nach wenigen Takten steckt man bereits mitten in der Story von "Airs" und wird die folgenden 74 Minuten nicht mehr losgelassen. Die Songs greifen fließend ineinander und vereinigen sich so zu einem dichten atmosphärischen Gesamtwerk, das alle Ansprüche an eine Rockoper aus dem Stand erfüllt.
Sieben Sänger treiben mit verteilten Rollen die Handlung voran und hauchen den Charakteren von "Airs" jede Menge Leben und Leidenschaft ein, während sich Steve Brockmann um Gitarre, Bass und Keyboards kümmert und zweifelsfrei unter Beweis stellt, dass er seine Sache ebenso wie die Gastmusiker mit absoluter Leichtigkeit beherrscht. Eine saubere und satte Abmischung des Silberlings sorgt dabei für Hörgenuss der Oberklasse.
Steve Brockmann verliert sich auf "Airs - A Rock Opera" nicht in überbordender Komplexität, wie es bei Werken dieser Art gerne mal passieren kann. Er beschränkt sich auf das Wesentliche, verleiht seinen Liedern Wärme und Persönlichkeit, ohne in irgendwelche Klischees zu verfallen.
Nordfriesland, der Wechsel der Gezeiten, das raue Klima der Nordsee. Vielleicht ist dies das Geheimrezept von Steve Brockmann, das seinen Kompositionen so vielfältige Gesichter verleiht und stimmungsvolle Eindrücke jenseits des Mainstreams schafft.
Auf jeden Fall macht "Airs - A Rock Opera" Appetit auf mehr. Bleibt zu wünschen, dass Steve Brockmann diesen Hunger auch zukünftig stillt. Bis dahin muss die 'Replay'-Taste am CD-Player herhalten...
Line-up:
Steve Brockmann (guitar, bass, keys) Jochen Ohl (drums) Paul Adrian Villarreal (vocals - #1) Gordon Tittsworth (vocals - #2, 5, 7, 8, 11, 15) Tilman Eckelt (vocals - #3) Cornelius Kappabani (vocals - #4, 5, 13, 17) Jan Hoving (vocals - #10) Floor Kraaijvanger(vocals - #11, 14, 17) Antila Thomsen (vocals - #12, 13, 17) Dave Meros (bass - #10, 17) Alan Morse (guitar - #17) Christoph 'Luppi' Brockmann (bass - #14) Phil Robertson (drums - #15)
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