Hilda Gunborg Ulrika Bodén, so lautet der volle Name der 1974 geborenen schwedischen Folkmusikerin und Sängerin. Bekannt wurde sie in der Heimat durch ihre Mitarbeit in Bands wie Kalabra oder Hoven Droven.
Auch die Gründung der Folkband Ranarim geht auf ihr Konto. Diese Formation hatte sehr guten Zuspruch.
Hier nun legt sie ein Soloalbum in einer Form vor, wie es schon lange ihr Wunsch war: Ein Album mit schwedischen Liebesliedern aus verschiedenen Jahrhunderten und Regionen des Landes. Abgerundet wurde dieser Reigen durch eigene Songs. Die (abgedruckten) Texte behandeln das Thema 'Liebe' in schwedischer Sprache, jedoch befinden sich Erläuterungen in Englisch dabei, sodass man sich in etwa ein Bild über die jeweilige Aussage eines Songs machen kann.
Geprägt wird die Musik also durch die eigenwillige schwedische Sprache mit ihren teils harten Lauten, in Kombination mit dieser zart und klar artikulierenden Stimme. Ja, Ulrika Bodén verfügt über eine sehr geschmeidige, ausdrucksstarke Art zu singen, mit einem gut ausgestattetem Umfang springt sie mühelos von hohen zu niedrigeren Tönen und folgt so der sehr elastischen Musik, die sich - auch wenn es Liebeslieder sind - nicht zwingend den ruhigen und beschaulichen Tönen hingibt. So sind bereits die ersten beiden Lieder den schnelleren im Tempo zuzuordnen.
Ganz besonders interessant ist hierbei die Instrumentierung.
Denn wenn ich einerseits lese, wie viele folktypische Instrumente aufgeführt sind, dann überrascht es mich positiv, dass es eine Trompete ist, die erheblich zum Klangbild jener Titel, bei der sie eingesetzt wird, beiträgt. "Tusen Löften" - nun endlich ein ganz feiner leiser Song, über die Unendlichkeit der Liebe, mit einem zarten Geigensolo, mit Spuren von keltischer Folklore. Hier vermag die Trompete erneut eine Besonderheit in der Gestaltung hinzuzaubern.
So ist die oft bei traditioneller Folklore entstehende Gefahr, dass sie sich jahrelang nie verändert und ziemlich gleich anhören kann, überhaupt nicht gegeben. Hier vermag die Band geschickt, zwischen verschiedenen Epochen der gewählten Musik unter Einbezug unterschiedlicher Stilelemente einen Bogen zu schlagen. Ich kann es nicht oft genug wiederholen: Die Wahl, eine Trompete einzusetzen, ist als sehr gelungen zu bezeichnen. Und ganz besonders schön ist natürlich der Gesang, sodass im Zusammenspiel all dieser Einzelkomponenten - also Komposition, Vortrag, Arrangement und hohes musikalisches Engagement - eine der wirklich hervorragenden Folkplatten der Neuzeit hervorgebracht worden ist.
Line-up:
Ulrika Bodén (Gesang, Harfenzither, Flöte)
Mia Marin (Violine)
Emma Ahlberg (Violine)
Gustav Hylén (Trompete)
Daniel Fredriksson (Laute)
Mattias Pérez (Gitarre)
Petter Berndalen (Perkussion)
Valter Kinbom (Perkussion)
Tracklist |
01:Röda Rosor (3:13)
02:Finns Inge Bätter (2:47)
03:Tusen Löften (3:42)
04:Kärleksvisa Från Ed (4:26)
05:Himlen Är Full Av Fioler (3:54)
06:Bröllopskväde Från Gotland (4:05)
07:När Som Gräset Det Vajar (3:48)
08:Den Första Gång I Världen (3:48)
09:Träder Ringar (3:01)
10:Ack Hören Mina Vänner (3:46)
11:Det Var En Lördagsfton (4:07)
12:Stjärneyga (1:57)
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Externe Links:
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