California Breed / Same (Deluxe Edition)
Same (Deluxe Edition) Spielzeit: 56:26
Medium: CD und DVD
Label: Frontiers Records, 2014
Stil: Hard Rock

Review vom 27.05.2014


Holger Ott
Glenn Hughes, bekanntermaßen Bass-Zupfer und Ex-Member von Größen wie Deep Purple oder Black Sabbath, hat kaum Black Country Communion zu Grabe getragen, da zaubert er in Sekundenschnelle eine neue Band aus dem Hut. Ein Workaholic, wie er im Buche steht. Dazu werden in Windeseile dreizehn Songs komponiert, Kumpel Jason Bonham ins Boot geholt und mit Gitarren und Gesangs-Spezi Andrew Watt frisches Blut injiziert, fertig ist California Breed. Wer nun glaubt, es geht nahtlos von Black Country zu California Breed über, der täuscht sich. Hughes signalisiert, dass er zurück zu den Wurzeln des Rock möchte, wobei, wie ich finde, die Scheibe ziemlich hart klingt. Wer also ordentlich etwas auf die Ohren braucht, der ist mit dem selbst betitelten Debüt-Album bestens bedient.
Drei Generationen hat der Altmeister nun vereint. Er, als das Oberhaupt der Familie, der Denker und Lenker. Neben ihm die Groove-Maschine Bonham, der leider immer noch ständig mit seinem berühmten Vater verglichen wird und das 'Küken', der bis dato völlig unbekannte Gitarrist Watt. Das Hughes mit diesem dreiundzwanzigjährigen Talent einen Glücksgriff gemacht hat, kann der Hörer des Öfteren auf der CD bewundern. Nicht nur, dass er hervorragend singen kann, spielt er auch eine ausgezeichnete Gitarre und integriert sich sehr gut in die Band. Selbst mit dem enormen Altersunterschied scheint der junge Mann kein Problem zu haben. Immerhin könnten, rein rechnerisch, sein Vater und sein Großvater gemeinsam mit ihm rocken.
Mir liegt die Deluxe Edition vor, zu der eine DVD gehört, auf der die beiden Musikvideos "The Way" und "Sweet Tea", sowie die Entstehung der CD filmisch festgehalten sind. Laufzeit etwa dreißig Minuten, FSK 0 und 16:9 Format in HD Qualität und Stereo 2.0, geben einen kleinen Vorgeschmack auf die, mit Sicherheit, kommende Tour. Zudem enthält die CD mit "Solo" einen Bonus-Track.
Die Musik von California Breed klingt hart, rau und fast ungehobelt. Der erste Song "The Way" gibt im wahrsten Sinn des Wortes den Weg vor. Ohne Intro oder anderem Vorgeplänkel geht es sogleich in die Vollen. Kurz und heftig heißt die Devise. Alle Stücke bewegen sich um die vier Minuten, mit Ausnahme von "All Falls Down", einer von zwei ausgezeichneten Balladen. Hughes schreit, bei allem, was er singt, förmlich ins Mikro und Bonham trommelt sich die Finger wund. Bestes Beispiel dafür, "Midnight Oil", welches er eindeutig dominiert und mit je einem exzelenten Drum-Solo, am Anfang und am Ende, seinem berühmten Namen alle Ehre macht. Weitere Highlights vermisse ich allerdings auf der CD. Abwechslung bietet die Musik erst, als Newcomer Andrew Watt zum Mikrofon greift. Seine Stimme klingt weicher und deutlich unverbrauchter. Die Songs unter seiner Regie, darunter "The Grey" oder "Days They Come" sind viel melodiöser und ausgewogener. Mit seiner Gitarre hält er sich überwiegend zurück. Sicher ist er auch in den meisten Songs mit einem kurzen Solo präsent, aber ausufernd ist sein Spiel dabei keineswegs.
Einige Werke klingen recht düster und schwermütig. "Chemical Rain" und "Invisible" sind dafür die besten Beispiele. Sie erinnern doch sehr an Hughes Gastspiel bei Sabbath. Somit bietet die CD "California Breed" für den Fan des Hardrock alles, was das Herz begehrt. Ob man sich nun sofort darum reißen sollte sie sein Eigen nennen zu dürfen, ist fraglich. Abwarten, was Hughes und Co. in den kommenden zwei Jahren aus diesem neuen Projekt machen. Der Anfang ist zumindest sehr verheißungsvoll.
Line-up:
Glenn Hughes (vocals, bass)
Andrew Watt (guitar, vocals)
Jason Bonham (drums)
Tracklist
CD:
01:The Way
02:Sweet Tea
03:Chemical Rain
04:Midnight Oil
05:All Falls Down
06:The Grey
07:Days They Come
08:Spit You Out
09:Strong
10:Invisible
11:Scars
12:Breathe
13:Solo (Bonus Track)

DVD:
01:The Way (Video)
02:Sweet Tea (Video)
03:The Making Of California Breed
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