1969, White Lake bei Bethel - ein 4000-Seelenort und dann kam die Lawine in Form einer halben Million Menschen auf das Gelände des Bauern Max Yasgur. Weitere 500000 Besucher schafften es nicht, denn alles was zusammenbrechen konnte, brach auch zusammen. Die Polizei gab angesichts des Verkehrsaufkommens auf und damit nicht genug: Lebensmittel, Wasser, Toiletten...es war chaotisch und das Festival konnte nur deshalb stattfinden, weil die US-ARMY die Versorgung mit Hubschraubern halbwegs aufbauen konnte.
Love Peace und Happiness auf der einen und die Unterstützung der Armee, die sich zu der Zeit im Vietnam Krieg befand, auf der anderen Seite. Das war Woodstock anno dazumal und wenn jetzt jemand fragt, wieso das Festival Woodstock hiess: das war der Name der Veranstaltungsgesellschaft ('Woodstock Ventures Inc').
2005 - 36 Jahre later...
Woodstock Veteranen kommen auf Deutschlandtour.
Eine Woodstock Jubiläumstour! Da werden doch Erinnerungen wach; zumindest bei denen, die damals und in den darauf folgenden Siebzigern schon Musik hören konnten. Aber auch der späteren Generation dürfte dieses Großereignis irgendwann und irgendwo über den Weg gelaufen sein. Ten Years After, Canned Heat und Iron Butterfly zusammen on stage zu sehen, ist nicht ohne. Und richtig, Iron Butterfly war in Woodstock nicht dabei, aber sie sollten dort spielen. Leider wurden sie auf dem Flughafen 'festgehalten' und schafften es nicht mehr (zusammen mit Vanilla Fudge übrigens.)
Wer Iron Butterfly sagt, produziert beim Gegenüber i.d.R. einen Gedankenblitz: "In-A-Gadda-Da-Vida". Die Band wird einfach an diesem Song des gleichnamigen Albums von 1968 festgemacht. Fast 20 Minuten psychedelisches Spiel zwischen Drums und Orgel. Brachiale Fellattacken, wunderbare und harmonische Orgelparts. Mein Lieblingsalbum ist jedoch "Ball". Das 2005er Line-up besteht aus: Larry Rust, Lee Dorman, Ron Bushy und Charlie Marinkovich.
Was "In-A-Gadda-Da-Vida" für Iron Butterfly, ist "On The Road Again" für Canned Head. Will sagen, wenn mal was von Heat im Radio läuft, dann eben diese Nummer. Erstens ist das ein Cover und zweitens gibt es doch so geile Nummern wie "Fried Hockey Boogie". Wie auch immer, Boogie-Blues-Rock vom Feinsten und ich bin sicher, die Jungs rocken heute noch so wie früher. Hat man einmal den Boogie, dann bleibt der im Blut. Heutiges Line-up:
Don Preston, Stan Behrens,Greg Kage,Dallas Hodge und Fito de la Parra.
Ich erinnere mich: "I'm Going Home" war einer der Songs, bei denen ich zum ersten Mal die Luftgitarre auspackte. Alvin Lee spielte sich schier die Seele aus dem Leib und war wohl mit der Grund, warum viele mit dem Gitarrespielen anfingen. Mr. Lee schreibt auf seiner Homepage, dass er nicht im Line-up der Band steht, die unter dem Namen Ten Years After derzeit auf Tour ist! Was sagt uns das? Nun, es wird jemand anders die Saiten bedienen und nun könnte man eine Diskussion beginnen, ab wann eine Band noch unter dem gleichen Namen auftreten sollte/dürfte. Wieviele Originalmitglieder braucht es noch, bzw. wer muss in der Band sein, damit der Urname Bestand hat? The answer my friend....
Da kann und will ich nicht helfen, weil das jeder mit sich selbst ausmachen muss. Alvin's Soli sind sicherlich auch von Joe Gooch nachspielbar und ich meine, wenn das alles so rüberkommt, dann wird auch Ten Years After heutzutage ass-kickin' Bluesrock spielen. Und nun das Line-up:
Leo Lyons, Ric Lee, Chick Churchill und Joe Gooch
'Heroes Of Woodstock' ist natürlich für RockTimes Pflicht und unser Redakteur, der das Anniversary-Konzert in Braunschweig besuchen wird, scharrt schon ungeduldig mit den Hufen.
Wir wünschen ihm Love Peace & Happiness und keine Armeehubschrauber.
Vorbericht: Heroes Of Woodstock, 01.05.2005, Braunschweig, JOLLY JOKER
Ulli Heiser, 18.03.2005
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