Cannon Club / Breeding Curses
Breeding Curses Spielzeit: 33:54
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2013
Stil: Alternative Rock

Review vom 29.06.2014


Steve Braun
Endlich wieder mal was Neues aus der lebendigen Musikszene des Ostens der Republik: Cannon Club präsentierten bereits Ende letzten Jahres ihr Debütalbum "Breeding Curses", das uns nun zur Besprechung vorliegt.
Die Band gründete sich vor drei Jahren in Halle an der Saale und kann bereits auf eine, im Gründungsjahr erschienene EP mit dem Titel "Cetacea And The Lazarus Effect" verweisen. Im vergangenen Jahr spielten sie innerhalb nur eines Wochenendes das hier zu besprechende "Breeding Curses" ein. Betreut hat die Aufnahmen Max Trieder, so manchem sicher von der Hallenser Band Trillian bekannt.
»Selbstsabotage und effektive Chancevergeudung« sind die textlichen Leitthemen der acht Songs, die von teilweise wütendem Alternative Rock, mit Indie- und Post Rock-Elementen versetzt, musikalisch umgesetzt werden. Bei aller Wucht fällt die Liebe zur eingängigen Hook, zum melodischen Chorgesang auf. Auch wird nicht einfach nur 'vorwärtsgeschrammelt', sondern fein-verspielte Kleinigkeiten verflochten. Das können einfach nur atmosphärische Sounds, aber auch - wie in "Queen Kelly" - ein hämmerndes Piano oder ein Saxofon - man achte auf "Darkened Coverage" und Vault Of Horror" - sein. Wer hierfür verantwortlich zeichnet, gibt das spartanische Digipak dieser Eigenproduktion leider nicht preis.
Mit drei überaus kompakten Songs stürmt der Cannon Club in "Breeding Curses", wobei ich explizit "Epilepsis" nicht mehr aus dem Ohr bekomme! "Darkened Coverage" macht mit seiner Düsternis dem Titel alle Ehre - hier wird das Grundthema spannungsgeladen mit unterschiedlichen Stimmungen und Tempowechseln variiert.
Das stille "Such A Long Way" spricht mich persönlich mit seiner atmosphärischen, leicht beklemmend anmutenden Dichte enorm an. "Vault Of Horror" ist wieder etwas für in Ohrwürmer Verliebte, während "Foster The Savage" unverhohlen punkig daherrumpelt.
Hinter "40 Days Of Light" (tolle Violine im Abspann!!) versteckt sich übrigens - mit seinen gut elf Minuten - kein Hidden Track, sondern eine Unmenge von Soundspielereien.
Klar, für einen Longplayer ist "Breeding Curses" vielleicht ein wenig zu kurz geraten, das schmälert allerdings keineswegs den sehr ordentlichen Gesamteindruck von diesem Debüt. Cannon Club klingen unverkrampft und absolut authentisch. Die drei Jungs werden fraglos ihren Weg machen...
Line-up:
Rocco Seidel (Gesang, Schlagzeug)
Sebastian Bier (Gesang, Gitarre)
Tobias Kolasinski (Bass)
Tracklist
01:Queen Kelly (2:54)
02:Epilepsis (2:36)
03:Lipyria (2:53)
04:Darkened Coverage (3:08)
05:Such A Long Way (4:00)
06:Vault Of Horror (3:45)
07:Foster The Savage (3:16)
08:40 Days Of Light (11:02)
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