Noch eine Band aus Skandinavien. Erneut aus Schweden und ebenfalls dem Genre Rock zugeschrieben. In den letzten Jahren werden wir regelrecht von Newcomern aus den nordischen Ländern überrollt. Dass es langsam beginnt langweilig und uninteressant zu werden, ist dadurch kein Wunder. Allerdings, so wie überall, bestätigen Ausnahmen die Regel, wie es mir Captain Black Beard aus Stockholm beweisen. Der Bandname zeugt zwar nicht gerade von viel Einfallsreichtum und man könnte ihn in alle Richtungen assoziieren, aber der Inhalt ist wichtig und nicht dessen Verpackung.
"Before Plastic" heißt ihre neue Scheibe und beinhaltet elf Tracks, die allesamt sehr nach Rock-Mainstream à la Bon Jovi klingen. Nicht schlecht, aber auch nicht unbedingt herausragend.
Bereits der Opener "Please Come Home" geht gut los und der Mitgröl-Refrain, der nur aus 'Oh Oh Oh' besteht, zwingt den Hörer, im Takt mitzuschwingen. Ein sehr guter Einklang, der sich mit gleichbleibendem Tempo durch die nächsten vier Tracks zieht. Alles melodiöse Rocknummern, die man sich getrost öfter zu Gemüte ziehen kann. "Bad Girl" ist darunter für mich das beste Stück der CD "Before Plastic".
Musikalisch etwas komplizierter gestrickt ist der nächste Block mit ebenfalls vier Songs. Hier zeigt die Band aus Schweden, dass sie auch anders kann, als nur Haudrauf-Musik zu spielen. Abwechslungsreiche Grooves, laute und leise Parts, Taktwechsel und nette Einlagen der Gitarristen bestimmen diese Titel, die erst nach mehrmaligem Hören ins Ohr dringen wollen. Gewöhnungsbedürftig, aber deutlich anspruchsvoller, bevor es wieder in die gewohnten seichteren Regionen geht.
Im letzten Teil der CD wenden sich Captain Black Beard wieder dem Gassenhauer-Rock zu und setzen mit dem Abschließenden noch ein kleines Tüpfelchen auf das I. "Listen Up" ist eine sehr schöne Ballade, die im Mittelteil und am Ende noch einmal so richtig abrockt. Somit ebenfalls ein empfehlenswertes Werk, das dafür sorgt, dass der Gesamteindruck von "Before Plastic" recht positiv ausfällt.
Auf der Webseite der Band können Hörproben genommen werden, bevor der geneigte Käufer sofort in deren Webshop zugreifen kann und ich denke, es wird nicht mehr lange dauern, bis wir Captain Black Beard und seine Crew auf deutschen Bühnen erleben können. Vielleicht einmal in Ralswiek bei den Störtebeker Festspielen. Diese kleine Anspielung musste jetzt sein.
Line-up:
Sakaria Björklund (vocals, guitar)
Christian Ek (guitar)
Robert Majd (bass)
Victor Högberg (drums)
Tracklist |
01:Please Come Home
02:Somebody
03:New York City
04:Bad Girl
05:Music Man
06:Aiming For Love
07:Keep On Drivin'
08:Shout
09:Life's What You Make It
10:Talkin' You Out
11:Listen Up
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