Nachdem offensichtlich alle Probleme der Vergangenheit aus der Welt geschafft wurden, die im Jahre 2000 zum Split der Band führten, sind Casanova nun in Originalbesetzung zurück: Mastermind Michael Voss (Vocals und Gitarre), der aber auch noch mit unzähligen weiteren Projekten und Bands wie Demon Drive, Silver, Mad Maxx oder Bonfire jede Menge Melodic- bzw. Hardrock-Werke auf die Menschheit losgelassen hat und auch als Produzent einen guten Ruf genießt.
Urmitglied der Band und Bass-Virtuose Jürgen Attig konnte ebenfalls wieder gewonnen werden, auch Stephan Neumeier (Gitarre) und Warlock-Gründungsmitglied Michael Eurich (Drums) sind mit an Bord.
Das Michael Voss zu den Aushängeschildern deutscher Stimmbandschwinger in der Meldodic-Szene zählt, ist kein Geheimnis und er beweist es uns wieder einmal auf dem Album "All Beauty Must Die". Erster Höreindruck: feine, eingängige Melodien verpackt in ein leicht modernisiertes Soundgewand, gepaart mit handwerklichem Können - was soll da schon schief gehen?
Halten wir also Ausschau nach Anspieltipps:
Da sind zum Beispiel melodische Perlen wie der Opener "On My Love", "Would!", "Under My Skin" oder auch das flotte "After The Love Goes", die sofort im Ohr hängen bleiben und sich dort festfressen.
Gerade "After The Love Goes" hat es mir besonders angetan: ein richtig nach vorn treibender Song mit feinen Gitarrensoli und Chören gewürzt.
Mit "Last Of The Runaways" kommen die Liebhaber kuscheliger, aber keineswegs schmalziger Balladen auf ihre Kosten.
"Happy" oder auch "Lying" gehen richtig voll ab und knallen mit ordentlicher Power aus den Boxen, so dass die Füße automatisch anfangen zu wippen. Beide Songs kann man getrost in die Ecke Heavy einordnen.
Spaß macht auch das mit einem indischen Intro beginnende "Psycho Lisa". Der Einsatz verschiedener Effekte, ein toller Background-Chor sowie die gesangliche Darbietung von Michael hinterlassen einen sehr guten Eindruck.
Richtig relaxt kommt der Rausschmeißer "The Guitar Man" daher und wartet mit tollen Hooklines auf, welche jeden Fan radiotauglicher Mucke in wahre Begeisterungsstürme versetzen. Aber die Radio-Landschaft hat ja trotz der, meiner Meinung nach eher fragwürdigen Quotenregelung für deutsche Musik, nach wie vor ihre eigenen Gesetze.
Alles in allem ist "All Beauty Must Die" eine recht abwechslungsreiche Scheibe, die Melodic Rock mit Hard- bzw. Heavy-Rock vereint, aber nicht unbedingt empfehlenswert ist für Hörer der knüppelharten Gangart. Nun - Musik ist eben reine Geschmacksache und das ist auch gut so. Ich vergebe lockere 7 Punkte.
Spielzeit: 44:05, Medium: CD, Escape Music, 2004
1:On My Love 2:Happy 3:Not Over You 4:Would! 5:Lying 6:Dreamer 7:Last Of The Runaways 8:Under My Skin 9:Psycho Lisa 10:After The Love Goes 11:The Guitar Man
Ilka Czernohorsky, 04.03.2005
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