Die Band Central Park aus München wurde bereits im Jahr 1983 gegründet. Beeinflusst von progressiver Musik der 70er wie Emerson, Lake And Palmer etc. erarbeitete man sich in den Folgejahren als Lokalmatadoren eine treue Anhängerschaft. Viele, viele Konzerte im süddeutschen Raum waren stets gut besucht und so schien es damals nur noch eine Frage der Zeit, bis es zum Abschluss eines Deals für die erste LP-Veröffentlichung kommt. Kurz davor, im Jahr 1989, trennten sich Central Park leider aus privaten Gründen.

Was dann folgte war die erfolgreiche PR- und Studioarbeit von Jochen Scheffter und Artur Silber ('Downtown-Studios', München). Über die ganzen Jahre hinweg blieben jedoch alle Bandmitglieder musikalisch aktiv. Sänger Heiko Möckel ging nach Köln und spielte u.a. bei Poison Ivy. Artur Silber vertrieb sich neben seinem beruflichen Alltag in einer ELP-Coverband die Zeit und spielte erst kürzlich mit Schorsch & de Bagasch ein brandaktuelles Blues-Album (VÖ: 02.05.2006) ein. Ganz nebenbei wurde der Festivalsommer im 'Münchener Theatron' organisiert. Artur Silber ist Preisträger der 'Deutschen Phonoakademie'. Jochen Scheffter arbeitete natürlich emsig an vielen Studioprojekten in den 'Downtowns '. Der Musik abgeschworen hatte also niemand.

Im Jahr 2005 entschied man sich, ein langes Wochenende auf einem Bauernhof zu verbringen. Im Gepäck befanden sich Instrumente. Die Originalbesetzung testete, ob es möglich sei, wieder gemeinsam zu spielen. Erfolgreich!!!! So existiert wieder der alte Proberaum im Münchener Norden, das Material wird inzwischen wieder mit einer überzeugenden Dynamik gespielt.

In Erwartung des 2006 erscheinenden Albums "Unexpected" existiert nun eine Promo-DVD in EP-Gewand (3 Songs). Sie vermittelt geradezu echte Live-Feelings und lässt keine Zweifel darüber aufkommen, dass Central Park entschlossen sind, baldmöglichst wieder auf deutschen Bühnen präsent zu sein. Aufgenommen auf der Heimbühne, wurden keine Mühen gescheut, ein wirklich überzeugendes Werk vorzulegen. Ich selbst war bei den Aufnahmen dabei und ich muss gestehen, dass mich das Ergebnis förmlich umhaut. Klar, live ist es immer besser, aber schon beim ersten Anschauen wächst in mir die Freude auf die kommende Tourbegleitung.

Musikalisch geben Central Park einen Überblick über ihre stilistische Bandbreite preis. Es handelt sich um progressiven Rock, der niemals die Melodie aus den Augen verliert, der an manchen Stellen geradezu klassisch rockt, um im nächsten Augenblick wieder 'verträumte' Passagen erklingen zu lassen.

"Face The Space" ist ein Song, in dessen Kern chartverdächtige Melodien für die grobe Richtung sorgen. Blickt man allerdings ins Detail, so werden schon beim Intro musikalische Ansprüche gemacht, die den einen oder anderen Anhänger progressiver Musik verzaubern werden. "Sleep On Mr. President" ist ohnehin eines meiner persönlichen favs, ein Lied mit Gänsehaut erzeugenden Pianopassagen. Ein sehr gefühlvoller Gesang, der sich später zur leichten Aggression steigert, ein sanft anmutendes zweistimmiges Gitarrensolo und dann dieser drückende Rocksound von Jochen Scheffters Hammond-Orgel. "After The Funeral" vervollständigt dabei den gewonnenen Eindruck.

Die Soundqualität ist klasse, das Bildmaterial auch. Es könnte so machen geben, der etwas mehr Ruhe in der Kameraeinstellung mag, ich selbst bin allerdings in höchstem Maße zufrieden. Für die Promo-DVD-Ausgabe gibt es ein eigens ansprechendes Klapp-Cover. Alle Veranstalter, die zukünftig dieses Werk erhalten, wissen damit exakt, was sie bei einem Central Park-Auftritt erwarten wird. Derzeit gibt es die DVD ausschließlich für Veranstalter und Booker. Voraussichtlich in diesem Sommer wird das Album "Unexpected" erscheinen. Es ist geplant, die DVD als Zugabe beizulegen, so dass dann auch jeder in den Genuss dieses Ton- und Bildmaterials kommen kann.

Central Park sind ein absoluter Geheimtipp und ein weiterer, hoffnungsvoller Baustein in der deutschen progressiven Musiklandschaft. Voila!!!

Line Up:
Heiko Möckel: Vocals
Hans Ochs: Guitars
York von Wittern: Bass
Jochen Scheffter: Keyboards
Artur Silber: Drums