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Cerebral Fix / Bastards
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Und abermals eine Wiederveröffentlichung von unseren polnischen Hartwurst-Freunden von Metal Mind, diesmal allerdings nicht in der gewohnten Gold-Disc-Version, sondern als schnöder Silberteller.
Was der Tatsache aber keinen Abbruch tut, dass es sich hierbei mal wieder um eine 2000er-Auflage handelt, die im schnieken Digipack, remastert und mit sechs Bonustracks unter's Metalvolk gebracht wird. Von vielen Kollegen der schreibenden Zunft Anfang der 90er niedergemacht oder schlichtweg milde belächelt, brachte die Stadt Birmingham eine Vielzahl an derbe zockenden Gruppen hervor, von denen einige wie Bolt-Thrower oder Benediction heute noch sehr aktiv sind und sich nicht von ihrem damals eingeschlagenen Weg haben abbringen lassen.
Cerebral Fix sind eine der Bands, die es nicht geschafft haben ihrer Linie treu zu bleiben und konnten somit die 90er nicht überleben. Zu oft wurden sie klanglichen Kurskorrekturen unterworfen.
Begann man noch als reine Thrash-Band ("Life Sucks….And Then You Die"), folgte der Stilwechsel hin zu Death Metal ("Tower Of Spite") bis man auf "Bastards" eine Mischung aus Death und Doom versuchte. Ähnliche Wandlungen machten auch ihre Landsmänner von Sacrilege durch, die mit Cerebral Fix auch verbunden waren, wurden doch Musiker untereinander ausgetauscht. Zugegeben, die Buben waren nie wirklich erste Liga, aber auch in der Zweiten findet man echte Perlen, und manchmal sind es die ewigen Verlierer, die den Reiz ausmachen!
Fälschlicherweise wird "Bastards" immer als Thrash/Death abgehandelt, was aber nur zumTeil stimmt, denn verdammt oft wildert der Inselhaufen in sehr doomigen Gefilden, und gab damit Bands wie Anathema und Co. die Vorlage für deren Doom/Death.
Häufig sind auch Parallelen zu den Briten Amebix oder den holländischen Asphyx festzustellen. Letztere wurden allerdings zu oft über den grünen Klee gelobt, obwohl die Mannen um Martin van Drunen ähnliche Mucke fabrizierten. Da sieht man mal wieder, wie ungerecht es in der Musikwelt zugeht!
Doomige Gitarren, gepaart mit finsteren Soli, treibend bollernden Drums und einer Stimme, die zeitweise an einen Gift und Galle speienden Kobold erinnern (Sänger Simon war aus hunderten anderer Vokalakrobaten erkennbar), einzigartig verpackt in einer düsteren, hoffnungslosen Atmosphäre, machen Cerebral Fix für mich zu einem Kleinod der UK-Szene.
Freilich werden auch heute noch Spötter dazu neigen, Cerebral Fix als orientierungslosen Haufen zu bezeichnen (was ihnen damals - eine Platte später - auch das Genick brach sowie die Abwanderung einiger Bandmitglieder zu Benediction), obwohl ein doch sehr eigener Stil erkennbar war. Wer aber Cerebral Fix noch nicht kennt, und einen Brückenschlag zwischen Bolt-Thrower, Benediction und Sacrilege (UK) erleben möchte, tut sich selbst einen Gefallen und gibt dieser kauzigen Band eine Chance.
Ach so, ich will auch nicht unterschlagen, dass es noch einen Gastsänger auf einem Track - "Smash It Up" (The Dammed-Cover) gab, nämlich Blaze Bayley (damals noch bei Wolfsbane, später bei Iron Maiden). Die Bonus-Songs stammen vom "London Bootleg" und sind von zweifelhafter Qualität, sprich der Drumsound ist viel zu laut und klingt nach Keksdosenmassaker, die Gitarren sind zu leise und nur als Surren zu erkennen und der Gesang knarzt ziemlich dumpf daher. Aber hey, es ist halt ein Zeitdokument, roh derbe und unverfälscht.
Wenn eine von Metal Minds Wiederveröffentlichungen Sinn macht, dann diese, denn heutzutage sind die Grenzen zwischen Doom und Death nicht mehr ganz so streng wie noch vor 15/20 Jahren und vielleicht werden Cerebral Fix neue, aufgeschlossene Doom/Death-Fans finden... Wünschen tät ich es ihnen, zumal man sich im Lager der Briten überlegt hat, sich 2008 zu reformieren!
Line-up:
Frank Healy (bass guitar) Simon Forrest (vocals) Kev Frost (drums) Tony Warburton(guitar) Gregg Fellows (guitar)
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