Geboren 1946 als Cherilyn Sarkasian LaPiere verließ sie mit 16 Jahren die Schule und ging nach Los Angeles, wo sie 'Sonny' Bono kennen- und lieben lernte. Sie heirateten und gründeten das Duo Sonny und Cher (Megahit: "I´ve Got You Babe", 1965). Doch 1975 trennte sich das Paar, Cher heiratete kurz darauf Greg Allman ( Allman Brothers Band), aber diese Verbindung hielt nicht lange. Beide veröffentlichten 1977 die LP "Allman and Woman - Two The Hard Way" (Hinweis für Sammler: Das Teil gibt es nicht als CD).
Nach der Trennung von Greg folgten weitere Affären, die eher schlagzeilenträchtig, denn von langer Dauer waren.

Auch als Schauspielerin war Cher recht erfolgreich. So zeigte sie ihr Können in Filmen wie "Silkwood" (1983), "Mask" (1985) , "Die Hexen von Eastwick" (1987) sowie "Mermaids" (1990). Zu letzterem sang sie das Titelstück, nämlich den "Shoop Shoop Song".
Und sie kann sich damit schmücken, die älteste Sängerin gewesen zu sein, die in England jemals einen Number-One-Hit landen konnte: 1998 mit "Believe". Mit diesem Stück traf sie damals den Nerv der Zeit, so dass ihr plötzlich Jung und Alt 'zu Füßen lagen'.
Im Laufe ihrer langjährigen Karriere erwarb sie viele begehrte Auszeichnungen, u.a. mehrere 'Golden Globe Awards', Platinplatten und den 'Bambi'.

Cher gehört für mich, neben Tina Turner, zu den wenigen Künstlerinnen die es verstehen, einerseits ihren Sex-Appeal gekonnt einzusetzen, die aber andererseits über ein wahrhaft beeindruckendes Stimmvolumen sowie jede Menge Talent verfügen, es dazu noch schaffen, sich bis ins Alter einen guten Namen in der Musikszene zu bewahren und diesen durch Fleiß und Können erfolgreich zu verteidigen.

Die mir vorliegende DVD "Live At The Mirage" wurde während der Welttournee zu Cher's Top 10-Album "Heart Of Stone" in Las Vegas aufgenommen.
Präsentiert werden natürlich jede Menge Hitsingles, so u.a. "Bang Bang", "We All Sleep Alone", "After All", I Found Someone" und "If I Could Turn Back Time".
Ausgefallene, teils flippige bzw. hocherotisch-spärliche Bühnenkleidung ist ihr Markenzeichen, das stellt sie in beeindruckender Weise und souverän zur Schau. Sie provoziert ganz bewusst, wirkt dabei aber niemals billig - sie ist eben eine Diva.
Dazu wird eine ausgefeilte Bühnen-Show voller knisternder Erotik gezeigt, mit phantastischen Tänzern/innen, hervorragenden Backgroundsänger/innen und Spitzenmusikern (u.a. Sohn Elijah Allman an der Gitarre). Und bei allem hat Cher, wie eine Dompteuse, das Zepter in der Hand und präsentiert sich in absoluter Bestform. Ihre gesanglichen Leistungen sind sowieso über alle Zweifel erhaben. Sie versteht es, ihr Publikum mitzureißen, so dass von Anfang an der Funke überspringt. Man kann sehen, dass die Fans von der Darbietung der exotischen Schönheit und ihren Akteuren hingerissen sind und total ausflippen. Wenn diese Frau sich spielerisch grazil wie eine Schlange um einen der muskulösen Tänzer windet und dazu "I'm No Angel" ins Mikro röhrt, sind so manchem männlichen Zuschauer vermutlich fast die Augen aus den Kopf gefallen und es wäre bestimmt interessant gewesen, da mal den einen oder anderen Gedanken lesen zu können *gg*.
Und immer wieder werden Schwarz/Weiß-On Stage-Ausschnitte eingeblendet die, gerade bei Stücken aus den Anfangstagen ihrer Kariere, zum Teil auch eine Art Rückblende sind. Tolle Idee!
Und als sie dann zum Abschluss ihres Gigs von Kopf bis Fuß ganz in Weiß gehüllt die Bühne betritt und "After All" singt, kann ich mir nicht vorstellen, dass da noch jemand im Publikum steht, der keine Gänsehaut hat.

Zusätzlich zum Konzert ist die DVD mit jeder Menge Goodies gespickt, wie zum Beispiel einer Fotogalerie, Bonus-Songs (da gibt es u.a. "Angel" in drei verschiedenen Versionen), Backstage-Filmchen witzig von Cher kommentiert und einen Auftritt zum Song "Heart Of Stone" mit Gitarrist Richie Sambora (Bon Jovi), mit dem Cher einige Zeit liiert war und der sich mit ihr ein Duett liefert.
Zu jeder einzelnen Sequenz gibt es außerdem noch Kommentare oder Hinweise von ihr, so dass das ganze Werk doch recht aufgelockert wirkt.

Die DVD hat mir wirklich unheimlich viel Spaß gemacht, wirkt keine Minute langweilig und ist für Cher-Fans ein absolutes MUSS.
Mit "Live At The Mirage" beweist Cher eindrucksvoll, dass sie nicht nur auf ein wandelndes 'Ersatzteillager' reduziert werden kann, denn diese Frau hat jede Menge Talent - sowohl als Sängerin als auch als Schauspielerin, auch wenn auf dem Silberling die Sängerin im Vordergrund steht.

Technik:
Sound-Format: DTS, Dolby 5.1, PCM Stereo
Leider gibt es keine deutschen Untertitel.