Das kleine aber feine Label Pure Steel beglückt RockTimes dieser Tage mit einem ganzen Haufen an Bands, allerdings sind deren Promos schon ein paar Tage älter, so auch Chimaeras Scheibe "Rebirth-Death Won't Stay Us", die ursprünglich 2007 erschien.
Aber das soll kein Qualitätsurteil sein, denn nur weil eine Platte schon etwas älter ist, muss sie ja nicht mit Missachtung bestraft werden, denn damit würde man sich ein knappes Stündchen echten Stahls teutonischer Prägung entgehen lassen.
Seit 1999 sind die Nordrhein-Westfalen schon ein Bestandteil der germanischen Metalszene und haben es seitdem immerhin auf eine Demo - und inklusive dieses Silberlings - auf insgesamt vier CDs gebracht.
Epischer Heavy Metal wird denjenigen aus den Boxen treffen, der "Rebirth-Death Won't Stay Us" in seinem Player rotieren lässt. Nichts anderes hätte ich auch vermutet beim Betrachten des Covers, das vor Klischees nur so trieft.
Muskelbepackte 'Warriors' die über ein Schlachtfeld stampfen, dabei ihr blutgetränktes 'Sword of Steel' gen Himmel recken - das sind solche Cover bei denen ich immer grinsen muss. Bei Manowar und Co. ist das ja schon immer lächerlich, und bei kleinen Bands finde ich so was auch nicht gerade originell ... aber auf die Mucke selbst kommt es ja an. Und die kann einiges!
Gleich beim Opener, "Order Of The Fallen Sun", prescht das Album sofort nach vorne los. Besonders die Solomelodie, die Chimaeras Axtfraktion in die Botanik kloppt, lässt den filmbewanderten Headbanger erst mal laut lachen, denn die Melodie, die hier erschallt, ist nichts anderes als Wagners Walkürenritt, der schon Hubschrauber durch Vietnam begleitete!!!
Aber das ist nicht das einzige, was an "Rebirth-Death Won't Stay Us" gute Laune macht. Die ganze Scheibe schafft es die komplette Spielzeit über, dass man irgendwie sich selbst dabei ertappt, wie man mit erhobener Faust lauthals mitsingend das heimische Wohnzimmer zum Schlachtfeld macht ... verdammt! Dabei wollte ich doch nicht in die typischen Metalklischees abrutschen, aber diese Langrille schafft es immer wieder!
Auch der zweite Track, "Dragons Witch", ist ein genialer Banger, der einiges an Hitpotenzial besitzt, und live mit Sicherheit zu den ganz großen Abräumern des Sextetts gehört.
Auch die folgenden Stücke sind echte Hymnen, die sofort begeistern können, sofern man sich darauf einlässt. Allerdings hat man auch, wie soll ich es sagen, einen Stolperstein mit an Bord. Oder soll ich doch lieber sagen, etwas, was Chimaera zu etwas Besonderem macht, nämlich die Stimme Pans, der mit seinem leicht nasalen Gesang an The Idiots' Sänger Sir Hannes" erinnert. Letzterer kommt ja auch aus Düsseldorf…ist da irgendwas im Wasser? Oder warum klingen die beiden so ähnlich?
Egal, mich konnten die Burschen begeistern, auch weil man es wagt, ab und zu den Fuß vom Gaspedal zu nehmen, wie bei "The Funeral-When A King Kneels Down", mit eines der Highlights des Albums. Auch das Keyboard weiß zu gefallen, denn wenn es mal zum Zuge kommt, fügt es sich wunderbar harmonisch ins stählerne Gesamtbild mit ein, ohne zu stören oder aufgesetzt zu klingen.
Wer also auf richtig guten Epic Heavy Metal steht, der ordentlich produziert, hymnisch vorgetragen, mit tollen Gitarrenläufen versehen ist und sich nicht an der Stimme stößt, für den ist "Rebirth-Death Won't Stay Us" auf jeden Fall ein echter Glücksgriff.
Kuttenträger, die Patches von Manowar, Grave Digger, Slough Feg oder Rebellion auf ihrem metallenen Kleidungsstück haben, sollten den Silberteller sofort verhaften, sofern sie das nicht schon längst gemacht haben, denn wie gesagt, der Plastikteller ist ja schon drei Jahre alt.
Line-up:
Pan (vocals)
Izzy (guitar)
Tony (guitar)
Nico (keyboards)
Phil (bass)
Stephen (drums)
Tracklist |
01:Order Of The Fallen Sun
02:Dragon's Witch
03:Chimaera's Rebirth
04:Rage On (My Heart)
05:Take Their Land
06:Knights Of The Storm
07:Ride Fast
08:Wanderlust
09:Bearheart
10:The Funeral-When A King Kneels Down
11:Live After Death
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