China / Light Up The Dark
Light Up The Dark Spielzeit: 47:46
Medium: CD
Label: Metal Heaven/Soulfood, 2011
Stil: Hard Rock


Review vom 15.03.2011


Udo Gröbbels
Comeback nach 15 Jahren
Nachdem Krokus Anfang der 80er Jahre den harten Rock auch in der Schweiz populär gemacht hatten, wurden Ende dieses Jahrzehnts China als deren Nachfolger hoch gehandelt. Das schien auch anfangs gut zu klappen und mit dem zweiten Album "Sign In The Sky" aus dem Jahre 1989 schien die Rockwelt für China bereit zu sein. Das Album verkaufte sich nicht nur bei den Eidgenossen sehr gut und mit "In The Middle Of The Night" konnte man sogar einen veritablen Single-Hit verbuchen. Mitte der 90er gingen dann aber die Lichter bei den Jungs aus und mit den Landsleuten von Gotthard gab es den definitiven Nachfolger der erwähnten Pioniere von Krokus. Doch so ganz hatte man das Projekt China doch nicht auf Eis legen wollen und 2007 folgte dann die Reunion der einstigen Band. Neben den Ur-Mitgliedern Eric St.Michaels, Claudio Matteo und Beat Kofmehl, verstärkte man sich noch an der zweiten Gitarre mit Mack Schildknecht sowie Billy La Pietra am Schlagzeug. In dieser Besetzung ist auch nun das vorliegende Comeback-Album der Band eingespielt worden. Zwar wurde die Band bereits vor 26 Jahren gegründet, aber aufgrund der langen Schaffenspause haben wir es hier erst mit dem fünften Studioalbum zu tun.
Die Härte der späten Jahre
Das in der Schweiz bereits im vergangenen Jahr veröffentliche Album beginnt sehr stark mit dem Titeltrack und man merkt sofort, dass die Band im Bereich Härte einen Zacken zugelegt hat. Auch das folgende "Hey Yo" kommt mit pumpendem Groove daher und klingt doch etwas anders als beispielsweise die besagte Hitsingle "In The Middle Of The Night", was aber alles andere als schlecht ist. China im Jahre 2011 klingt zwar recht modern, aber die schönen Melodien inklusive der großen Refrains findet man auch heute noch, wie bei "Lonely Rider", "Right Here, Right Now" oder "Trapped In The City", zu Genüge. Etwas aus dem Rahmen fällt "On My Way", das mit leichtem Country-Touch glänzt. Gerade weil es sich etwas abhebt, stellt es für mich das Highlight der CD dar. Das könnte auch gut eine Single werden, wobei sich dann allerdings - ähnlich wie vor zwanzig Jahren bei Mr. Big - die Radiohörer und Käufer der CD über die restlichen Songs wundern dürften. Trotzdem ist es eine richtig lässige Nummer, die unbedingt Aufmerksamkeit verdient hat.
Positiv fällt außerdem noch die druckvolle Produktion auf, wobei hier vor allem der superbe Gitarrensound hervorzuheben ist: Satt, abwechslungsreich und mit richtig coolen und originellen Gitarrensoli ausgestattet. Negativ fallen dagegen die teilweise echt oberpeinlichen Texte auf, denn so stumpfe Titel wie "She's So Hot", oder gar "Girl On My Screen" braucht heutzutage keiner mehr. Keiner verlangt Lyrik, die sofort für den Literaturnobelpreis nominiert wird, aber etwas origineller kann man da schon vorgehen.
Fazit: "Light Up The Dark" ist eine richtig geile Hard Rock-Scheibe geworden, die man ohne Probleme am Stück durchhören kann. Interessant ist sicherlich die limitierte Erstauflage, die mit drei Bonustracks ausgestattet ist, aber uns leider nicht vorlag. Neben zwei Eigenkompositionen hat man noch eine Coverversion des alten Robert Palmer-Hits "Bad Case Of Loving You" eingespielt. Hardrocker sollten hier also unbedingt reinhören.
Line-up:
Eric St. Michael (vocals)
Claudio Matteo (guitar)
Mack Schildknecht (guitar)
Beat Kofmehl (bass)
Billy La Pietra (drums)
Tracklist
01:Light Up The Dark
02:Hey Yo
03:She's So Hot
04:Girl On My Screen
05:Lonely Rider
06:Gates Of Heaven
07:On My Way
08:Stay
09:Deadly Sweet
10:Trapped In The City
11:Right Here, Right Now
12:Flesh And Bone
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