Church Of Void / Dead Rising
Dead Rising Spielzeit: 43:45
Medium: CD
Label: Svart Records/Cargo, 2013
Stil: Doom Metal

Review vom 22.09.2013


Andrea Groh
Die 'Kirche der Leere' steht in Finnland, genauer in Jyväskylä (ja, DAS habe ich rauskopiert…). Welche Art von Messen dort wohl gehalten werden? Kirche, Leere? Hm, Doom? Treffer! Nichts Ungewöhnliches für dieses Land. Und welche Art von Doom? Funeral Doom oder eher traditioneller Doom? Die fünf Herren entschieden sich eher für letzteres, bzw. sehen sich zugehörig zur 'New Wave of Classic Doom Metal'.
2010 gegründet, gab es 2012 als erstes Lebenszeichen die EP "Winter Is Coming" - wer bei dem Titel an das Motto der Starks von Winterfell denkt, hat völlig Recht, dies ist das erste Mal, dass mir ein Song inspiriert von der "Das Lied von Eis und Feuer"-Buchreihe von George R. R. Martin bzw. der zugehörigen Verfilmung "Game Of Thrones" begegnet.
2013 folgt nun das Debüt "Dead Rising", auf dem der Song "Winter Is Coming" ebenfalls vertreten ist. Als inhaltlicher Gegensatz gibt es mit "Entity Of Kalypso" Bezug zu alten Sagen, nämlich zur "Odyssee".
Damit haben Church Of Void schon mal Sympathiepunkte bei mir kassiert. Aber das Wichtigste ist die Musik - und wie schaut es damit aus bzw. wie klingt es?
Zunächst einmal gar nicht so langsam wie man vielleicht erwarten könnte, also kein Super-SloMo, sondern recht rockig - passt so gar nicht zum Titel des Openers "Tristess". Bei "Son Of A Witch" wird dann das Tempo etwas gedrosselt, zunächst nur etwas - doch dann kommt eine ruhige Zwischenpassage, die einen tollen Kontrast setzt.
Und dann naht der Winter… "Winter Is Coming" bietet schöne Gitarrenmomente und lässigen, leicht leiernd wirkenden Gesang - das hat schon etwas Fesselndes. Der Titeltrack danach, "Dead Rising", fängt ganz sanft an… bis die Stimme einsetzt und sich der Song langsam steigert - zu einer emotionalen Halbballade.
Auch bei den restlichen Tracks wird es nicht langweilig, will jetzt nicht alles verraten.
Die Stärke von Church Of Void ist, dass sie versuchen, Unterschiedliches zu verbinden. Wo andere Bands zu sehr nach den 70ern schielen, scheinen hier eher die frühen 80er Inspiration gewesen zu sein, 'New Wave of Classic Doom Metal' als Anspielung auf die New Wave of British Heavy Metal?
Gleichfalls gibt es älteres und neueres an Einflüssen, auch mal Richtung Stoner oder Gothic oder, oder...
Das Ganze macht einen angenehm kauzigen Eindruck, ist manchmal auch etwas sperrig, vor allem die Stimme und die schraddelig wirkenden Gitarren mögen im ersten Moment etwas abschreckend wirken.
Auch 'True Doom'-Fans werden sich etwas schwer tun - doch für diese gibt es ja genug andere Bands. Wer etwas offener ist, kann ja mal die 'Kirche der Leere' besichtigen gehen und sich anhören, welches musikalische Programm dort so läuft… engstirnig gepredigt wird da auf jeden Fall nicht. Das finde ich begrüßenswert und es macht "Dead Rising" interessant (der Begriff ist keineswegs negativ gemeint).
Allerdings: Mit dem Sound kann ich mich nicht so richtig anfreunden. Doch das sollte niemanden abhalten...
Line-up:
Magus Corvus (voice)
G. Funeral (lead guitar)
A. D. (lead guitar)
H. Warlock (bass guitar, bc vox)
Byron V. (drum attack)
Tracklist
01:Tristess (2:53)
02:Son Of A Witch (4:53)
03:Winter Is Coming (4:53)
04:Dead Rising (8:20)
05:Owls Are Listening (4:45)
06:The Magician (3:06)
07:Entity Of Kalypso (6:11)
08:Little Child Lost (8:11)
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