Aus San Jose, California USA, erreichte mich mit "The Stereo Guillotine" von den Progressive Rockern Citabria eine EP, die zunächst anhand des Titels etwas Unbehagen in mir hervorruft, denn wer möchte schon seine 'Rübe' in eine doppelte Guillotine stecken? Ich zieh zunächst lieber meine Kopfhörer auf die 'Löffel' und bin gespannt, was die EP in gut dreißig Minuten zu bieten hat.
Als erstes Leopoldo Larsens Gesang, der sich mit allen hohen Stimmlagen auszukennen scheint. Manchmal klettert er die Tonleiter so hoch, dass ich einige Male eine Frau vermute. Eröffnungssong "Dont Blame Your Self" plätschert so vor sich hin und geht nahtlos in "The Wrong Way über". Beide Teile werden von Leopoldos Zwerchfell dominiert. Sicher, singen kann er, ob er aber bei jedermann gut ankommt? Auch wenn mich einige Zweifel plagen, mir gefällt's. Instrumental ist der Song gar nicht so schlecht, ohne was Grandioses der Nachwelt zu hinterlassen. Trotzdem, die Band stößt keinesfalls ab und bietet mit "Running Through The Night" eine Hörprobe, die mit eingängiger Melodie und leicht einprägsamem Refrain besticht. Das Stück geht einem, je öfter man es hört, als Ohrwurm durch! Jedenfalls bekam ich den Song den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf. Richtig anspruchsvoll geht's bei "Behind The Door" zu, sowohl instrumental, als auch gesangstechnisch. Anspieltipp Nummer zwei!
Mit "Flood" nimmt die Scheibe richtig Fahrt auf. Erstklassige Tempiwechsel, tolle Gitarrenläufe, starkes Bassgezupfe und etwas Fusion, ja, so wird mir Progressive Rock des gehobenen Standards geboten! Auch "Find Your Path" ist nach demselben Strickmuster gehäkelt und wird von mir mit einem weiteren Pluspunkt versehen! Dass es auch ohne Larsen geht, demonstriert die Band mit "The Last Pyramid", wenn auch nur für eineinhalb Minuten. Nicht schlecht, aber viel zu kurz! Für den Schluss haben sie sich ihren Titeltrack "Stereo Guillotine" aufgehoben. In knapp vier Minuten hauen sie noch einen drauf. Holzstock-Spezi Kevin Azevedo beackert gekonnt seine Felle und treibt die Band unermüdlich an. Die lässt sich nicht lumpen und fährt das Ding als Anspieltipp Nummer drei gekonnt nach Hause.
Fazit: Die Amis haben kein herausragendes, aber ein gutes Prog Rock-Album im EP-Format auf dem Markt geworfen, bei dem ich zumindest ein Reinhören empfehlen möchte. Die Lieder haben sie, trotz teilweise nachvollziehbaren Melodien, recht abwechslungsreich und interessant gestaltet. Mit außergewöhnlichem Sänger, dessen Talent darin besteht die hohen Stimmlagen butterweich zu trällern, einem erstklassigen Schlagzeuger, gutem Bassplayer und zwei respektablen Stromklampfern haben sie ein gutes Album >produziert. Ich kann mir vorstellen, dass man von dieser Kapelle auch künftig noch einiges zu hören bekommt
Line-up:
Leopoldo Larsen (vocals, guitar)
Nathaniel Dias (guitar)
Edgar Fernandez (bass)
Kevin Azevedo (drums)
Tracklist |
01:Don't Blame Your Self
02:The Wrong Way
03:Running Through The Night
04:Behind The Door
05:The Flood
06:The Last Pyramid
07:Stereo Guillotine
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