Lange Zeit fragte ich mich, was wohl Frank Bornemann von der damals erfolgreichen deutschen Progressive Band Eloy macht.
Nun, er ist Produzent bei den Horus Sound Studios in Hannover, hat die Band Civil Lies 2006 bei dem Besuch in einem Live-Club entdeckt und deren Debütalbum "Fate" produziert. In Artist Station Records haben sie ein Label gefunden, das ihnen genügend Freiraum lässt, um ihren zukünftigen Weg selbst zu bestimmen.
Die musikalische Ausrichtung auf "Fate" ist am ehesten dem Alternativ Rock mit Tendenz zum Pop zuzuordnen. Deutlich wird dies gleich beim Opener "Coming Home", der schon sehr auf Radiotauglichkeit getrimmt wurde. Diesen Song gibt es auch als Single und die Truppe bittet ihre Fans darum, sich diesen Titel recht oft bei den Radiosendern zu wünschen. Auf mich wirkt dieser jedoch eher unspektakulär. Pop-rockig geht es mit "Better Without You" weiter, der Bass kommt hier sehr gut ins Ohr, auch die nicht ganz leichten Gesangspassagen von Sylvia wissen zu gefallen.
Als Highlight würde ich "Fate" bezeichnen, der auch der Namensgeber des Silberlings ist und mit einer Spielzeit von sechs Minuten den längsten Track dieses Werkes bildet. Sylvia zeigt hier auf beeindruckende Weise ihr stimmliches Können, dazu dringt dieser Song sehr melancholisch aus den Boxen. Interessant ist ebenfalls "Grain Of Sand", das hart und düster erklingt. Ebenfalls düster, mit Ecken und Kanten versehen und einer gesanglichen Leistung, die mich an Alanis Morissette erinnert, ertönt "These Words Inside". Mit einem catchy Refrain versehen ist "Slip Into Another World".
Schön geheimnisvoll kommt "Nightwatcher", bei dem Sylvias Stimme tief und sanft erklingt und so eine besondere Stimmung erzeugt. Der abschließende Song "Washing Away The Pain" ist eine schöne Ballade, indem sowohl Gesang als auch die Instrumente sehr sanft agieren.
Konzentrieren sich Civil Lies künftig mehr auf Stücke, die etwas geheimnisvoll und mit Ecken und Kanten versehen sind und dabei den Pop-Faktor zurückschrauben, werden sie sich im Musikgeschäft sicherlich etablieren können. Sie würden dann auch beweisen, dass sie tatsächlich den Weg des Indie beschreiten wollen. Können und Begeisterungsfähigkeit sind jedenfalls vorhanden!
Line-up:
Sylvia Januschewitsch (vocals & lyrics)
Lutz Januschewitsch (acoustic guitar and rhythm guitar)
Nils Bargmann (lead guitar)
Raymond Boumans (bass)
Michael Scheuermann (drums)
Tracklist |
01:Coming Home (4:13)
02:Better Without You (3:18)
03:Fate (6:04)
04:In My Soul (3:24)
05:She's A Superstar (4:04)
06:Grain Of Sand (4:57)
07:These Words Inside (3:47)
08:Slip Into Another World (4:13)
09:Sorry (3:52)
10:Nightwatcher 5:25
11:Washing Away The Pain (4:41)
|
|
Externe Links:
|