Auch wenn die Zeiten, in denen ich viel Power Metal gehört habe vorbei sind, muss ich die fünf Jungs von The Claymore für dieses Meisterwerk loben. The Claymore existieren seit 2000 und haben mit "Sygn" erst ihren zweiten Silberling auf den Markt geworfen. Nicht dass die Band faul wäre, sie hat in den Jahren zwischen ihren CDs auf verdammt vielen Konzerten und Festivals gespielt - unter anderem mit Gruppen wie Freedom Call, Primal Fear, Mystic Prophecy, Dew Scented und Rage.
Ebenfalls sind sie international nicht unbekannt, so haben sie z.B. bereits Auftritte in Rumänien, Italien oder Holland hinter sich. Jetzt, direkt nach dem Album-Release sind schon Gigs im In- und Ausland bestätigt, was zeigt, wie sehr die Mannen aus Castrop-Rauxel hinter ihrer Musik stehen und keinesfalls auf der faulen Haut liegen. Was ihren Power Metal von dem anderer Gruppierungen unterscheidet, ist wohl der nicht mehr allzu seltene Melodic Speed Metal-Einfluss sowie viele moderne Elemente. Dadurch formen sie einen komplett eigenen Klang.
Um zum "Sygn"-Release etwas zu sagen: Ich kannte die Band vorher noch nicht, bin nun aber echt begeistert. Wenn der Tonträger im Player läuft, bekommt man sofort eine Gänsehaut. Wahrlich gute Musik, die nicht langweilig wird, auch nach mehrmaligem Hören nicht. Leider sind die Lieder fast zu facettenreich, sodass keine Ohrwürmer entstehen. Des Weiteren hätte man nach vier Jahren Albenpause doch wohl mehr als nur neun Songs mit einer Gesamtspielzeit von circa 40 Minuten erwarten können. Wenn es auch heißt, Qualität statt Quantität, sind vier Jahre eine wirklich lange Zeit. Jedoch wurde an der Qualität keinesfalls gespart, so schmücken mehrstimmige Chöre und sehr viele Soli den gesamten Silberling Track für Track.
Eigentlich müsste man die Musikrichtung doch schon fast als Progressive Power Metal bezeichnen, da die Tracks sich Stück für Stück weiterentwickeln und keines dem anderen wirklich bedrohlich nahe kommt. Selbst in den Nummern sind Entwicklungen zu finden - so beginnt der Opener mit einem verträumten, atmosphärischen Intro und läuft direkt in die Speed/Power Metal-Härte, um bei den Refrains zu leichterer Kost überzulaufen. Ähnlich, eher sogar noch facettenreicher verlaufen die anderen Songs auch. Vor allem sollte man "Soulseeker" erwähnen, welcher durch sein interessantes Intro und trotz dem sehr ruhigen Gesang doch bombastisch wirkt. Die gesamte Spielzeit zieren mehrere Stimmungs- und Tempowechsel, vielleicht ist gerade dies ein Grund, dass er auf dem Rock Hard-Sampler vertreten ist.
Abschließend noch ein paar Worte zum Artwork: Sehr interessant und vielschichtig, allein das Cover zeigt viele Bilder in einem Ganzen. Im Inlay werden alle Texte abgedruckt und von jedem Musiker ist ein Bild mit Namen und Funktion drunter - perfekt eingebettet in den Hintergrund. Was mir fehlt ist ein Gruppenbild, welches die ganze Band zeigt, sonst ist alles vorhanden - lesbare Texte, Bilder und Danksagungen - man kann sich eigentlich nicht beschweren.
Eine wundervolle CD, welche immer wieder Spaß macht, aber leider nicht tief genug ins Ohr geht, um als Ohrwurm zu fungieren.
Line-up:
Andreas Grundmann (vocals)
Christian Köhle (bass)
Hardy Kölzer (drums)
Kai Schwittek (guitar)
Sebastian Busacker (guitar)
Tracklist |
01:The Angel's Assassination
02:Slaine The Almighty
03:Guardian Of Time
04:Borderline
05:Eternal Glory
06:Sygn
07:Soulseeker
08:27 Years
09:Dawn On The Road
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