Passend zum Oktober-Regenwetter startet die CD mit einem traurig klingenden Piano Intro, beschert dann aber alsbald den zum Regen einsetzenden Donner in Form von wuchtigem Gitarre/Bass Einsatz.
Wolken ziehen auf in Form einer erst mal gewöhnungsbedürftigen Stimme. Irgendwie zerbrechlich wirkend - erstmal....
Nach einer Weile jedoch steht fest, dass Marian's Stimmbänder genau in die Lücke passen, die die Alternativ/Progressive Gitarre (gespielt auch von Marian Ploesch) in die Klangwelt reißt.
Yep, ich nenn es mal 'Klangwelt', denn "Pluvious Tomorrows" ist schwer in einzelne Tracks aufzuschlüsseln.

Wenig Sinn macht es auch auf Bass, Piano (Rainer Edler) oder Drums (Bernhard Schatz) einzugehen, denn Cleave muss man als 'Einheit' sehen. Zu dicht sind die Arrangements, zu intensiv diese 'Weltschmerz'-Stimme.
Das bedeutet aber mitnichten, dass die einzelnen Musiker nicht auch herausragen. Drums und Bass wissen punktgenau und überzeugend, Akzente zu setzen. Akzente, die wie Wegweiser aus dem Nebel ragen, so dass die Gitarre weiß, wann sie sägend losfetzen darf. Bei "Analyze" zum Beispiel: eine wunderschöne Gitarrenline zieht sich durch das letzte Viertel der Nummer.

Die Band ist jung und doch klingt die Musik, als schreien hier alte Männer ihren Frust in eine kalte Welt:
We’re sinking through
The phase of time
In a constant moment of dying
Would you please need me?
Bemerkenswert immer wieder die Gitarrenarbeit von Marian, der ohne die Band 'stehen zu lassen', ganz songdienlich also, perfekte Höhepunkte setzt - veträumt wie in "Flowerpiercer", dann wieder düster riffend in "Distorting Pictures".

Zwei EP's hat die Band im Back-Katalog und mit "Pluvious Tomorrows" schickt sie sich an, die Alternative Szene mit einem gehörigen Touch Prog neu zu definieren.
"Sanity & Reason", mit gewagten Elementen und mit über neun Minuten längster Track lässt den Wunsch aufkommen, dass Cleave sich treu bleiben, den Wegweiser Richtung Mainstream übersehen und ihren Weg gehen.
Potential ist im Überfluss vorhanden!