Comet Control ist die neue Band von
Andrew Moszynski (Gitarre) und
Chad Ross (Gesang/Gitarre), vormals Mitglieder der aus Toronto stammenden Psychedelic Rock-Combo
Quest For Fire. Zu
Comet Control gehören auf dem gleichnamigen Debütalbum außerdem noch
Nicole Howell (Bass),
Jay Anderson (Schlagzeug) und
Christopher Sandes (Keyboards). Viel von dem
Quest For Fire-Sound ist, wen wundert's, erhalten geblieben, sind doch
Moszynski und
Ross auch hier federführend im Songwriting. Fuzzgitarren, viel Gedröhne, eingängige Melodiegerüste und tranceartige Riffs werden
Quest For Fire-Fans und andere Liebhaber des verschwurbelten Psychedelic Rock verzücken.
Schwer schleppend wird ein benebelter Mehrstimmengesang durch den Opener "Blast Magic" getragen, der dank der verzerrten Gitarren und ihrem Zusammenspiel mit dem Schlagzeug dennoch genügend begeisternden Druck erzeugt und in ein nicht enden wollendes Finale mündet, um nach acht Minuten wie ein explodierender Stern zu verglühen.
"Future Forever" ist die gelungene Vermählung der selbstzerstörerischen Wutausbrüche von
Ash mit den Krachmachern von
Oasis. "Ultra Bright" hat was von Desert Rock, wobei der Refrain wie ein dreckiges Sandvieh durch die Boxen stapft. Das stark an
Ride erinnernde "The Soft Parade", mit seinem buzzigen Bass, und der stampfend-treibende Rocker "Century" sind, wenn man so will, die wirklichen radiokompatiblen Singleaspiranten, wobei letztgenannter dann doch etwas eintönig gestaltet wurde.
"Hats Off To Life" klingt mit seinem Orgelteppich und seinen verworrenen Rhythmusstrukturen wie
Pink Floyd 2014. "Fear The Haze" schlurft wie ein verkaterter Garage Rock-Junkie mit aufmunternd-luftigen Akustikgitarren durch die knöcheltiefen Partyreste des nebulösen Vorabends.
Den Abschluss bildet das meisterhafte "Master", in dem abermals Reminiszenzen an
Pink Floyd, aber auch an
R.E.M. ("Drive") unüberhörbar sind. Ein Stück, das in seinem berauschend-humpelnden Rhythmus nach knapp fünf Minuten in den Äther hinauszwirbelt und wie ein schwindeliger Komet im dunklen All verschwindet.
Herrlich hell leuchtende bis gewaltig zwiebelnde Gitarrenfiguren, mehrschichtige Instrumentalstrukturen, vorwiegend hohe Gesangslinien und kratzige Space Rock-Anleihen sind die Kernelemente dieser Platte. Hin und wieder wirken manche Songs aufgrund der vielschichtigen Aufnahmen doch ein wenig überdosiert, was schnell Nerven und Aufmerksamkeit kosten kann. Doch insgesamt betrachtet bieten Comet Control mit ihrem Debüt eine tolle, dreckige Psychedelic Rock-Scheibe mit Spurenelementen aus Blues, Stoner und Sludge Rock.