Comet Control / Same
Comet Control Spielzeit: 33:20
Medium: CD
Label: Tee Pee Records, 2014
Stil: Psychedelic Rock

Review vom 21.08.2014


René Francke
Comet Control ist die neue Band von Andrew Moszynski (Gitarre) und Chad Ross (Gesang/Gitarre), vormals Mitglieder der aus Toronto stammenden Psychedelic Rock-Combo Quest For Fire. Zu Comet Control gehören auf dem gleichnamigen Debütalbum außerdem noch Nicole Howell (Bass), Jay Anderson (Schlagzeug) und Christopher Sandes (Keyboards). Viel von dem Quest For Fire-Sound ist, wen wundert's, erhalten geblieben, sind doch Moszynski und Ross auch hier federführend im Songwriting. Fuzzgitarren, viel Gedröhne, eingängige Melodiegerüste und tranceartige Riffs werden Quest For Fire-Fans und andere Liebhaber des verschwurbelten Psychedelic Rock verzücken.
Schwer schleppend wird ein benebelter Mehrstimmengesang durch den Opener "Blast Magic" getragen, der dank der verzerrten Gitarren und ihrem Zusammenspiel mit dem Schlagzeug dennoch genügend begeisternden Druck erzeugt und in ein nicht enden wollendes Finale mündet, um nach acht Minuten wie ein explodierender Stern zu verglühen.
"Future Forever" ist die gelungene Vermählung der selbstzerstörerischen Wutausbrüche von Ash mit den Krachmachern von Oasis. "Ultra Bright" hat was von Desert Rock, wobei der Refrain wie ein dreckiges Sandvieh durch die Boxen stapft. Das stark an Ride erinnernde "The Soft Parade", mit seinem buzzigen Bass, und der stampfend-treibende Rocker "Century" sind, wenn man so will, die wirklichen radiokompatiblen Singleaspiranten, wobei letztgenannter dann doch etwas eintönig gestaltet wurde.
"Hats Off To Life" klingt mit seinem Orgelteppich und seinen verworrenen Rhythmusstrukturen wie Pink Floyd 2014. "Fear The Haze" schlurft wie ein verkaterter Garage Rock-Junkie mit aufmunternd-luftigen Akustikgitarren durch die knöcheltiefen Partyreste des nebulösen Vorabends.
Den Abschluss bildet das meisterhafte "Master", in dem abermals Reminiszenzen an Pink Floyd, aber auch an R.E.M. ("Drive") unüberhörbar sind. Ein Stück, das in seinem berauschend-humpelnden Rhythmus nach knapp fünf Minuten in den Äther hinauszwirbelt und wie ein schwindeliger Komet im dunklen All verschwindet.
Herrlich hell leuchtende bis gewaltig zwiebelnde Gitarrenfiguren, mehrschichtige Instrumentalstrukturen, vorwiegend hohe Gesangslinien und kratzige Space Rock-Anleihen sind die Kernelemente dieser Platte. Hin und wieder wirken manche Songs aufgrund der vielschichtigen Aufnahmen doch ein wenig überdosiert, was schnell Nerven und Aufmerksamkeit kosten kann. Doch insgesamt betrachtet bieten Comet Control mit ihrem Debüt eine tolle, dreckige Psychedelic Rock-Scheibe mit Spurenelementen aus Blues, Stoner und Sludge Rock.
Line-up:
Andrew Moszynski (guitars)
Chad Ross (vocals, guitars)
Nicole Howell (bass)
Christopher Sandes (keyboards)
Jay Anderson (drums)

Tracklist
01:Blast Magic
02:Future Forever
03:Ultra Bright
04:The Soft Parade
05:Century
06:Hats Off To Life
07:Fear The Haze
08:Master
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