Im Herbst 2006 erschien auf den Kinoleinwänden der Film "Anuk - Der Weg des Kriegers".
Der Schweizer Luke Gasser, gelernter Bildhauer, Musiker und Filmemacher versammelte vor der Kamera ausschließlich Laienschauspieler (z.B. die Ex- Warlock Frontfrau Doro Pesch und den Krokus Lead Singer Marc Storace), um sich mit ihnen auf einen 'ziemlich holprigen Ausflug in die Bronzezeit' zu begeben, so der Tenor diverser Kritiken zu "Anuk".
Da besagte Laienschauspieler ihren eigentlichen Existenzmittelpunkt im Rockgenre angesiedelt haben, bietet es sich natürlich an, diesen Persönlichkeiten auch gleich auf dem dazugehörenden Soundtrack Gehör zu verschaffen. Doro Pesch und Marc Storace sind schließlich vielversprechende Namen, die in der Vergangenheit nicht enttäuscht haben.
In den ersten zehn Minuten der CD widerfahren uns mystische Synthesizerklänge, die sogar über ein gewisses Maß an Spannungsbögen verfügen. Große Musik wird angekündigt, garniert mit gedämpft heulendem elektronischen Wind und einem ständig auf- und abschwellenden »Heee-He-He-Hei-Hei-Heee« Gesang, der auch gerne in einem »Aaaah-Ha-Haaa-Ha-Aha« gipfelt.
Bis hierher macht die in Aussicht gestellte Tribal-Party sogar noch Spaß, im Geiste sammelt man bereits das Feuerholz für eine lange Nacht ein.
Abrupt aus der Meditation herausgerissen wird man dann aber mit Track Nummer fünf.
"On My Own" hämmert gnadenlos heavy dazwischen, ein pathetisches Pesch / Storace-Duett, bei dem leider ebenso gnadenlos der Hauptriff von Savatages "Strange Reality" verwurstet wird, was den Song in zwei unzusammenhängende Teile aufspaltet und entsprechend verhunzt.
Anschließend gewinnen erneut die wabernd mystischen »Hee-Hei-Aaah-Haaha-Hei«-Klänge die Oberhand, Synthie-Schnipsel aus Peter Gabriels "Passion - The Last Temptation Of Christ" lassen grüßen und als running gag werden auch noch zwei penetrant wiederkehrende Pfadfinderakkorde überstrapaziert, mit denen man nicht mal bei Zuhörern, die ihre Grillanzünder im Supermarkt holen, Lagerfeueratmosphäre hervorruft. Stattdessen kehrt mehr und mehr Ermüdung ein.
Diese Melange setzt sich über weite Strecken munter fort, bis im erstaunlich flott dargebotenen "Hand To Hold" Lebensweisheiten verbreitet werden, die mit Zeilen wie »Life is easy when you got a hand to hold...« einem gutsortierten Teenager-Poesiealbum entsprungen sein könnten.
Nach weiteren sieben Minuten nichtssagendem »Heiha-Heehe-He-Ahaha«, Schrammeln, Blubbern und Wabern endet das Album mit ein paar unverständlich gestammelten Sätzen, möglicherweise eine Ansprache von Sitting Bull rückwärts abgespielt. Spätestens hier wird der historische Bogen von der Bronzezeit zu den Indianern geschlagen und es bleibt nur, sich dem Feuerwasser des weißen Mannes zu unterwerfen, was diesen Soundtrack vielleicht erträglicher gestalten könnte...
Line-up:
Doro Pesch
Marc Storace
Luke Gasser
und andere
Tracklist |
01:Song To The Spirit
02:Path Of The Warrior
03:The Hunt
04:Meha's Song (Dirge Version)
05:On My Own
06:Battlefield Theme
07:Warrior Soul
08:The Edge Of The World
09:Meha's Song
10:The Call
11:Hand To Hold
12:Warrior Soul (Acoustic Version)
13:The Quest
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