Mit diesem Album hat sich der Chef offensichtlich einen Herzenswunsch erfüllt, indem er in Zusammenarbeit mit den Künstlern, die mit ihm in Kontakt stehen, einen Sampler erstellt hat, der ein ganz bestimmtes Thema zum Inhalt hat. Wie schon der Name der Firma andeutet, findet sich dieser Anspruch auch im Titel der Platte wieder. Musik von 'zu Hause'.
Um die Ankündigung der Website zu zitieren:
»Several key figures from the U.S.Westcoast scene in the 70's, join forces to celebrate the joy and magic of home«. So finden wir entsprechend Namen wie
Jack Tempchin (Zusammenarbeit mit den
Eagles),
Jeff Larson, hier zusammen mit
Gerry Beckley von
America,
Vince Melamed, der auch mit den
Eagles arbeitete,
Greg Copeland und auch
Jackson Browne ließ es sich nicht nehmen, mit von der Partie zu sein.
Schaut man auf die Trackliste, so erkennt man fast immer einen Zusammenhang mit dem Oberbegriff dieses Projekts. Die Musiker haben hierzu entweder neue Titel zur Verfügung gestellt oder auch Unveröffentlichtes hervorgekramt. Zum Inhalt der Stücke finden sich im Booklet jeweils Erläuterungen hierzu. Wo wir gerade beim Thema Booklet sind, möchte ich an dieser Stelle zwei Personen meinen großen Dank entrichten. Durch eine Rezension der Platte
Travelers von
Fur Dixon und Steve Werner kam ich in (noch anhaltenden) Kontakt mit den Künstlern. Im Rahmen eines E-Mail-Austausches von Fotos schrieb mich
Fur eines Tages an, dass sie ein Foto ganz besonders fasziniere.
Gleichzeitig berichtete sie mir, dass
Peter Holmstedt ein CD-Projekt eines Samplers plane und dass sie ihm dieses Foto gern für eine Verwendung vorschlagen möchte. So ergab sich Kontakt zu
Peter und wir kamen überein, dass er das betreffende Foto einer Seifenblase, bei uns im Garten aufgenommen, für diesen Sampler, den ich nun in Händen halten, verwenden würde. So freue ich mich, dass meine 'Bubble' hier zu erblicken ist. Danke,
Fur, danke,
Peter.
Es ist ein überwältigendes Gefühl!
Ein weiterer Sampler soll noch folgen, wo auch
Fur & Stevezu hören sein werden.
Doch nun zur Musik, dem Hauptanliegen dieser Rezension. So viele verschiedene Stile und Stimmungen finden sich auf dem Sampler, dass es ganz einfach Spaß macht und spannend ist, auf jeden weiteren Song zu warten. Live hören wir in stimmlich brillanter Vereinigung
David Crosby
und
Graham Nash zusammen mit
Joel Rafael mit einem Lied, zu dem
Nash in den Liner Notes bemerkt:
»I wish I had written this song, it's so powerful and profound«. Wunderbare Harmonien und ein kämpferischer Text (
»This is my country, we are at war«). Leider ist der Sound leicht verhallt.
Jener Herr, der unter anderem die
Eagles mit Songs versorgte,
Jack Tempchin, spielte "Making Myself At Home" zusammen mit dem Mitautor
Bobby Whitlock in dessen Haus in Mississippi ein, und so hören wir den 'Westcoastler' in reinster Deltablues-Tradition! Ein bewegender Titel!
Feinster Pop (
Citizen K), verträumte Klänge mit Ecken und Kanten (
Amy Raasch), beste Westcoastmucke à la
America, die
Jeff Larson zusammen mit
Gerry Beckley vorlegt, Country-infiziertes von
Vince Melamed, Americana mit
Sugarcane Jane.
Ja, eine bunte Palette zeitgenössischer Klänge aus Amerika, die nur von
Mikael Persson, dem Schweden, mit einem rockenden Song, der allerdings sehr amerikanisch klingt, und dem Italiener
Francesco Lucarelli mit lyrischen Folkklängen unterbrochen werden. Allerdings fällt das nicht auf, da ist nicht ein Bruch in dieser durchgehend gleichmäßig angenehmen Stimmung in der Musik, die schließlich das Gefühl von Heimat, Geborgenheit und Wohlfühlen zum Thema hat. Höhepunkte zu nennen, wäre jedem einzelnen Künstler abträglich gegenüber, auch wenn sich augenfällig solche Namen wie
Jackson Browne, mit einer tollen Liveaufnahme, bei der er sich selbst am Piano begleitet, oder
Batdorf & Rodney mit einem folkigen Song in den Vordergrund drängen mögen. Nicht vergessen werden sollten allerdings auch zwei 'Veteranen', nämlich
Greg Copeland und
Steve Noonan, zwei Musiker, die seit Collegetagen miteinander eng befreundet sind, der dritte Freund im Bunde ist übrigens
Jackson Browne!
Bleiben nun noch
Keith Miles mit einem an Ragtime erinnernden Song,
Bob Cheevers, der eine texanische Outlaw-Stimmung verbreitet wie
Willie Nelson - nicht nur, weil seine Stimme ähnlich ist, sowie
Steve Postell mit seinem an Old Timey-Musik der Staaten erinnernden Track und zu guter letzt
Robbin Thompson mit einem Titel, der feinstes Westcoastfeeling verbreitet!
Im als Überraschung beigefügten 'Überraschungsei', dem 'Hidden Track', hören wir einen Song mit Gitarren und Gesang, eine feine folkige Demoversion eines Titels, der von
Greg Copeland und
Greg Leisz vorgetragen wird.