Sehr bekannten Bands oder Künstlern zu huldigen ist schon immer gang und gäbe gewesen. Relativ unbekannten Bands das Gleiche angedeihen zu lassen schon eher die Ausnahme. Blickt man jedoch hinter die Kulissen, wird der eingeweihte Heavy Metal-Fan feststellen, dass dort sehr namhafte Musiker am Werk waren, die auf diesem Tribute-Album der irischen Formation Kerbdog die Ehre erweisen. Obwohl Kerbdog lediglich zwei Alben in der Zeit zwischen 1991 und 1996 veröffentlichte, so beeinflussten sie seitdem viele Newcomer der Heavy Metal-Szene.
13 verschiedene Bands mit 13 Titeln präsentieren sich auf "Pledge... A Tribute To Kerbdog" und geben in ihrer eigenen Version einen Querschnitt durch die beiden Kerbdog Alben "Kerbdog" und "On The Turn". Leider sind diese Interpretationen wie ein Auf und Ab am Börsenmarkt. Mal Spitze und absolut hörenswert - mal am tiefsten Punkt der Skala.
Los geht es mit der Band Cars On Fire und ihrem Stück "Pledge", das erst einmal sehr heavy kommt, aber nicht herausragend ist. Mich bringt es nicht gleich in Wallung und ich habe dabei ausreichend Zeit um mir das Booklet durchzulesen. Left Side Brain machen es mit "Severed" dagegen schon viel besser. Der Gesang ist eindrucksvoller und die Gitarrenriffs kommen brutaler rüber. So wird richtig Heavy Metal gespielt. Track drei wird von Dutch Schultz interpretiert und deren Version von "Hard To Live" will mir einfach nicht gefallen. Es ist mir zu langweilig und es fehlt der nötige kraftvolle Sound, um das Stück spannender zu machen. Noch eins drauf in Richtung nach unten setzt Frank Turner mit "Sally" - schlecht gesungen und im Ganzen schlecht gespielt. Zum Glück beweisen Mike Got Spiked mit ihrem Stück "Dry Riser", dass es auch wesentlich besser geht. Treibend und melodiös gleichermaßen ist dies für meinen Geschmack das beste Stück dieses Tribute-Albums.
Im Folgenden wird es wieder etwas gewöhnungsbedürftiger. "Didn't Even Try" von Days Of Worth und Track sieben, "Schism" von Stations, fallen unter die Rubrik 'naja' oder 'geht gerade noch so'. Beide Stücke hören sich zu monoton an, weil einfach nichts passiert. Keine knallenden Gitarren-Soli oder Drum-Einlagen, die für gute Stimmung sorgen könnten, und deshalb sind beide Titel glatt durchgefallen. Jamie Lenman macht es dagegen sehr gut und bringt in seine Version von "Mexican Wave" ein schönes und für Heavy Metal ungewöhnliches Saxofonsolo ein. Eine nette Bereicherung und deutliche Aufwertung der Musik. Wie eine Garagenband machen es bei "Inseminator" Knievel Genius. Die Drums klingen hohl, die Gitarren sind zu laut und zerstören so den Hörgenuss. An sich ein guter Song, der dadurch leider kaputt gespielt wird. Das war dann auch die Einleitung zum Abstieg.
Von nun an reiht sich ein missratener Song an den anderen. Den Anfang machen mit Track zehn "Secure" die Jungs von Hold Your Horse Is, der noch als 'einigermaßen' durchgeht. Aber was für ein Bandname ist das denn bitteschön? Hold Your Horse Is, manche Musiker haben doch schon merkwürdige Ideen. Noch eins drauf setzt Dave McPherson, der Kerbdogs "J.Js Song" nur mit Akustik Gitarre und seiner Stimme zum Besten gibt. Das mag vielleicht für ein Unplugged-Album passend sein, aber hier ist es mehr als überflüssig. Bei "On The Run" von Ocean Bottom Nightmare ist die Musik wieder richtig gut gespielt. Schnell und druckvoll bis zum Einsatz des Gesanges, der mehr als Schreien bezeichnet werden muss. Auch hier wird dadurch der Hörgenuss stark getrübt. Abschließend bringen Dry Rise ihre Interpretation von "Dragging Through" und beenden dieses Tribute-Album mit einem vernünftigen Ausklang.
Ich schlage vor, dass sich die Leser lieber in die gut sortierten Plattenläden aufmachen sollten, um bei Interesse die beiden originalen Kerbdogs zu erwerben.
Tracklist |
01:Pledge (4:05)
02:Severed (4:14)
03:Hard To Live (3:25)
04:Sally (4:39)
05:Dry Riser (4:48)
06:Didn't Even Try (3:56)
07:Schism (3:43)
08:Mexican Wave (4:10)
09:Inseminator (3:57)
10:Secure (3:46)
11:J.Js Song (5:11)
12:On The Run (4:20)
13:Dragging Through (4:57)
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