Die The Cool Waters Band besteht aus den beiden Brüdern Greg (Gesang, Gitarre) und Dan Waters (Lead Gitarre) aus Wisconsin, sowie aus Bassist Levi Douma, Drummer Matt Gieseke und Saxophonist Rick Rajchel, der jedoch auf der CD nur bei drei Einspielungen mit vertreten ist.
Bei "A Rose Petal To The Metal" handelt es sich nach "Been Her Before" sowie "One More One" - ein Album übrigens, welches wirklich gut einschlug und dessen Stücke über die regionalen Radioanstalten als regelrechte Dauerbrenner durch den Äther quollen - um die nunmehr dritte Studioveröffentlichung der Band.
Will man den Musikstil exakt einordnen so stellt man schnell fest, dass dies nicht eindeutig möglich ist. Denn es handelt sich hier aus einem Mix verschiedener Stilarten. Fakt aber ist, dass in der Hauptsache der erdige Rock sowie Roots-Rock im Vordergrund steht, vermischt mit einem saftigen Schuss Rockīn Roll und teilweise auch Reggae, sowie jazzigen und gar countrymäßigen Elementen.
Im Vordergrund stehen ganz eindeutig die rotzig-dreckig klingenden Gitarren der Waters-Brüder, die rau und unverbraucht rüberkommen und der Musik ihren Stempel aufdrücken.
Überhaupt klingen die Tracks eher ungeschliffen und wohl auch dadurch sehr lebendig, trotz der recht einfachen Grundthematiken immer sehr unverbraucht - oder anders ausgedrückt: sie gehen richtig runter, denn das Feeling stimmt! Das kommt durch schnörkellose Gitarren, einen markanten Gesang und eine Rhythmussektion, die perfekt aufeinander eingetrimmt ist.
Darüber hinaus wurden meistens variantenreiche Mittelteile mit gefühlvollen Soloparts eingebaut, die trotz ihrer Länge niemals langweilig werden, sondern vielmehr sehr bereichernd sind und das gewisse Etwas der Scheibe mit ausmachen.
"Legends" ist der Opener - und der haut direkt richtig rein. Nach einer markanten und hart gespielten Akkordabfolge und mindestens ebenso markantem Gesang geht es im Mittelteil ein wenig Jammig zur Sache. "Legends" erinnert mich ein wenig an die Frühzeiten der - m.E. damals noch etwas besseren - Black Crowes.
Nach "Donīt Forget Where You Came From", einem Rock, der eine recht einfache Thematik besitzt, jedoch gerade deswegen direkt in die Beine geht und mich von Anfang an mitwippen lässt, kommt mit "It Keeps Getting Faster" ein gut sechsminütiges Stück, das sich nach sehr gefühlvollem Anfang mit verhaltenen Gitarrenpickings zu einem ebenfalls herzerfrischenden Rock derselben Kragenweite wie sein Vorgänger auf der Scheibe entwickelt.
Aber verdammt, das hat es irgendwie in sich! Unkompliziert und nach vorne preschend, prägnante Gitarren, tolle Einlagen des Drummers Matt Gieseke und ein alles überlagernder Gesang von Greg Waters, der wie geschaffen ist für diese Mucke! Dazwischen gibt's einen ganzen Haufen der verschiedensten Breaks, die sich einerseits nahtlos einpassen, dabei aber für enormen Abwechslungsreichtum sorgen. Ein richtiger Fetenrocker!
Nach "No Use Denying", einem mit treibenden Basslauf beginnenden und abwechslungsreichen Song der Kategorie Roots-Rock folgt mit "Not Coming Home" ein melodiöser und gefühlvoller Track. Sehr eingängig, sehr schöne melodische Parts seitens des Gesangs und der Gitarren und ein Ohrwurmrefrain machen es zum Anspieltip!
"2 Car Garage" ist eine interessant klingende Mischung aus langsamen Reggae-Rhythmus mit rockigen Einlagen im Refrain, die mir äußerst gut gefällt.
"On My Mind" dann beginnt sehr balladesk - und auch hier wird das Ganze durch den Refrain mit rockigen Gitarrenakkorden nach vorne getrieben. Wirklich hörenswert ist auch einmal mehr der Gesang, der mir insbesondere gegen Ende richtig unter die Haut geht!
"Blue Ridge" klingt wie ein zu schnell gespielter Country, wobei die Band hier ihre Virituosität an den Gitarren einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis stellt. Blütensauber werden schnellste Melodiefolgen und Akkordwechsel rübergebracht.
Als purer, treibender und boogiebehafteter Rock entpuppt sich "The White Line". Abgerundet wird "A Rose Petal To The Metal" mit "Willow Creek", einer sehnsüchtig wirkenden Einlage von knapp zwei Minuten Länge auf der akustischen Gitarre.
Leute, diese Scheibe hat es in sich. Sie ist unverbraucht, unkompliziert, eingängig, rockig und doch voller Überraschungen.
Die Rechnung der The Cool Waters Band geht auf - und mir unter die Haut.
Ein klarer Tipp - Anhören!
Spielzeit: 41:44, Medium: CD, Eigenvertrieb, 2005
1:Legends 2:Donīt Forget Where You Came From 3:It Keeps Getting Faster 4:No Use Denying 5:Not Coming Home 6:2 Car Garage 7:On My Mind 8:Blue Ridge 9:The White Line 10:Willow Creek
Peter Rodenbüsch, 18.07.2005
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