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Warum man eine Vorband bei einem
Coppelius-Konzert spielen lässt ist fraglich, da die Richtung des Kammer-Cores wie ihn
Coppelius spielt einmalig ist.
Der Schulz, ein Zwei-Mann Liedermacher-Gespann mit leichtem Humor und Gesellschaftskritik im Gepäck, war, neben der grausamen Lichttechnik, vollends fehl am Platz.
Coppelius integrierten das neue Album perfekt in eine kleine Auswahl von alten Stücken, eine grandiose und mächtige Light-Show (mit exzessivem Blitzlichteinsatz, dem sogenannten Stroboskop) und die übliche Publikumsnähe. So wurde gemeinsam mit
»drei bärtigen, langhaarigen und grobschlächtigen« Männern aus dem Publikum Absinth getrunken, gemeinsam das Haupthaar geschüttelt und auch für die wichtige Aufgabe des Triangelisten eine junge Dame aus dem Publikum auf die Bühne geholt. Eine Klarinette, welche das Publikum durchwandert und ein Meer aus Kerzen, beziehungsweise Wunderkerzen, hat man bisher auch nur bei
Coppelius-Konzerten gesehen.
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Als gegen Ende noch immer
»Da Capo!«-Rufe erhallten, ließ man es sich nicht nehmen, noch den ein oder anderen 'coppelianischen Klassiker' zum Besten zu geben - auch wenn man während des Konzertes schon zu schaffen hatte, da
Max Coppella ziemlich angeschlagen war.
Ein einzigartiges Jahr ging mit einem einzigartigen Konzert zu Ende - einzigartig wie jedes Live-Schauspiel der sechs Herren aus einer längst vergangenen Zeit.