CorleeMad / 20.06.2008, JWD, Berlin-Spandau
JWD Berlin CorleeMad
JWD Berlin Spandau
20. Juni 2008
Konzertbericht
Stil: Rock


Artikel vom 27.06.2008


Mike Kempf
CorleeMad Cora Lee, die rothaarige Rockröhre von CorleeMad wurde im vergangenen Jahr von der Deutschen Popstiftung der Preis als 'Beste Rocksängerin 2007' verliehen. Mit "I Am What I Am" konnte sie beim Deutschen Rock & Pop Preis 2006 den 1. Platz in der Kategorie 'Bester Rocksong des Jahres - englischsprachig' einheimsen. Wenn das keine guten Gründe waren, um sich die Band mal live reinzuziehen. Am Freitag, dem 20. Juni 2008, war es dann soweit. Die Band gastierte im Spandaus Rockclub JWD und wie es sich für angehende Rockstars gehört, begann der Gig mit einer halbstündigen Verspätung.
CorleeMad Vom Regionalsender, OKB (Offener Kanal Berlin), wurde ein beweglicher Kameramann geordert, der eine feststehende Kamera unterstütze um die folgenden zwei Stunden aufzunehmen. Wie in den letzten Wochen zuvor, kostete die Fussball-EM denm Club und die Band doch zahlreiche Fans, die in dieser Zeit nur schwer von der Glotze zu lotsen sind.
Unbeeindruckt davon betrat man die Bühne, wobei das Augenmerk zwangsläufig auf die Frontfrau Cora Lee gerichtet war, die in ihrem Mini-Schottenrock und mit ihrer roten Mähne einen gewissen Sexappeal ausstrahlte, der das Männerherz frohlocken ließ. Der Gig begann und Cora wusste nicht nur optisch zu überzeugen, sondern demonstrierte gleich, warum ihr die o.g. Preise zuteil wurden. Bei "Walk Over Water" entledigte sie sich erstmal ihres Schuhwerks und ich bezweifelte, ob sich die männlichen Fans wirklich nur aufs Musikalische konzentrierten. Dabei war ihr Gesang, ihre Stimme, der einer sexy Rockröhre absolut würdig.
CorleeMad Aber die Band besteht ja nicht nur aus Cora Lee. Unterstützt wurde sie von den Gitarristen Alex Mann und Clemens Koch, dem Bassisten Thomas Hofmann und Stefan Kickertz am Schlagzeug. Alex und Clemens wechselten sich bei den Songs mit den Soli ab, Stefan präsentierte uns gar ein Drumsolo, wobei ich denke, dass er nicht sein ganzes Potential zeigte. Thomas spielte einen Fünf-Saiten-Tieftöner und wirkte mit Oberhemd, Stoffweste und Schlips sehr seriös.
"Don't Leave Me", "Nothing's For Free" und "Testify To Love" wurden als Unplugged-Nummern offenbart. Die Rock-Balladen nahmen zwar die Geschwindigkeit raus, doch hier konnte man am besten der tollen Stimme von Cora lauschen. Die Songs, hervorragend mit Akustikklampfen und einem Cajon unterstützt, wurden von den Fans wohlwollend aufgenommen. Doch für mein Empfinden liegt die Stärke von Cora doch mehr in den temperamentvollen rockigen Stücken, bei denen sie mich sehr stark an Cindy Lauper in den 80gern erinnerte.
CorleeMad "I Am What I Am" könnte sich zu einem Ohrwurm entwickeln. Ihr weiblicher Fanclub sang kräftig mit und feuerte die Band über den ganzen Gig frenetisch an. Für meinen Geschmack übertrieben sie es manchmal und es wurde zum Teil auch ohne ersichtlichen Grund gejubelt.
Nicht nur "What's Up" (4 Non Blondes) und auch "Living On A Prayer" von Bon Jovi gehörten zur Setliste. Alles in allem eine gelungene Vorstellung einer harmonisch wirkenden Band, in der Cora Lee absolut im Mittelpunkt steht. Sicherlich ist es nun an der Zeit, dass Ihr erstes Album auf den Markt kommt. Man darf gespannt sein und sollte CorleeMad nicht aus den Augen lassen.
Nach dem Gig hatte ich noch die Gelegenheit Cora und Alex einige Fragen zu stellen.
CorleeMad
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