Corpse Express / And She Walked With The Dead
And She Walked With The Dead Spielzeit: 18:54
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2009
Stil: Rot'n'Roll

Review vom 28.09.2009


Jens Groh
Yeeeyyyhaaaah, selten hab ich eine erfrischendere Mischung aus alten Danzig, Misfits und den seligen Ramones zu Gehör bekommen.
Das, was uns die Buben von Corpse Express hier vor die Lauschlappen bretzeln, ist dermaßen geil, dass mir fast die Spucke wegbleibt. Schon nach den ersten Tönen hat man gleich ein ganz bestimmtes Bild vor dem geistigen Auge, nämlich das der Whiskey saufenden, die Gibson Les Paul auf Kniehöhe baumelnden Rocker, umringt von halbnackten Schönheiten, die mit der richtigen 'Leck mich am Arsch Attitüde' gaaanz dicke Eier-Mucke zocken. Ja, so wollen wir unser Klischee bzw. so, und nicht anders will es der Danzig, Misfits-Fan.
Wahnsinn, dass nach über dreißig Jahren die Faszination am Horror-Punk Rock immer noch ungebrochen ist, schön das wenigstens diese Musikrichtung sich nicht verbiegen lässt!
Ganz im Stile der ollen Horror-Punker um den Schinkengott Glenn Danzig, werden tolle Gitarrenmelodien mit herrlich ruppigen Drums verbunden, garniert mit Fronter Fabian Killers unglaublichem Sangesorgan, schön in der Schnittmenge von 'Teufels-Glenn' und Downs Phil Anselmo.
Allerdings schaffen es Corpse Express, nicht nach einem billigen Plagiat der Amis zu klingen, sondern packen immer eine angenehme Portion eigener Ideen mit in ihre Songs, die sich sofort nach dem ersten Hören unter der Schädeldecke festfräsen und sich von dort nicht mehr so schnell fortbewegen wollen.
Ganz besonders "First Love" und "No Light" stechen aus dem ersten Schaffen der Bayern hervor. Ersteres durch die tolle Melodie, die sofort mitgeträllert werden kann, zweites durch die etwas härtere bzw. heavyere Ausrichtung.
Halt, auch "Never Say Die" (zuerst dachte ich an eine The Undead-Coverversion, wurde aber eines besseren belehrt, ist doch ein Eigengewächs) hat was besonderes, denn mit dem leicht Blues-beeinflussten Rocker ist noch mal ganz großes Grusel-Horror-Rock-Kino mit an Bord der MCD, die nur einen ganz großen Fehler hat: Nämlich, dass sie zu kurz ist.
Und was auch immer ein Bonuspunkt ist: In jedem Song finden sich formidable Gitarrensoli, die die einzelnen Parts wunderbar miteinander verbinden.
Textlich, was sollte man anderes erwarten, wird fröhlich von Zombies und all den anderen doch so wichtigen Dingen im Leben erzählt, die man als alter Horror-Punk-Rocker so hören möchte.
Okay, hoffen wir mal, dass Corpse Express in Bälde eine Plattenfirma finden, die sie nicht verbiegen will und ihnen es ermöglicht ihre famose Mucke unters Volk zu bringen.

So, jetzt also flugs reingehört und die MCD bei den Jungs bestellt, bevor euch der Zombie zu den Kannibalen zerrt, HAHAHA.
Line-up:
Fabian Killer (lead vocals,bass)
Stephan Goldbach (guitar)
Phillipp Hawlitscheck (guitar)
Michael Rupp (drums)
Tracklist
01:Owner Of The Desert Sand
02:First Love
03:Losing
04:No Light
05:Never Say Die
Externe Links: