Corruption / Bourbon River Bank
Bourbon River Bank Spielzeit: 50:37
Medium: CD
Label: Mystic Productions, 2010
Stil: Stoner Metal

Review vom 02.06.2010


Jens Groh
Howdy, Folks!!! Corruption sind schon seit Ewigkeiten in der Stoner-Metalszene unterwegs, genauer seit 1991. Mir sind die Polen allerdings erst richtig zu Bewusstsein gekommen durch ihre scheißhässlichen Cover zu ihren beiden Scheiben "Pussyworld" und "Orgasmusica", echte Peinlichkeiten und meilenweit daran vorbei, cool zu sein … Okay, das Cover zur aktuellen Platte ist wenigstens stilgerecht. Auch der Bandname ist soo neu (gibt es allein sieben Mal in Europa und zwei Mal im Amiland) wie ein Kaktus in der Wüste!
Yippieyaje, ihr Schweinebacken, und jetzt kommt die gerechte Frage, warum sind die Knilche eigentlich nur durch ihre strunzdämlichen Cover bei dir im Gedächtnis geblieben? Weil Corruption leider immer nur im mittelmäßigen Wasserloch (von Sumpf kann man bei Stoner ja nicht sprechen) vor sich hindümpelten.
Man darf jetzt aber nicht den Eindruck bekommen, dass die Polencowboys richtig mies wären, das entspricht nicht den Tatsachen, gezockt ist die ganze Chose einwandfrei. Aber die Jungs haben sich leider ein Genre ausgesucht, das äußerst limitiert ist, und von echten Monster Bands wie Kyuss oder den Queens Of The Stone Age dominiert wurde, und wird.
Yeeeehaaaaa, kommen wir mal zum Silberling an sich:
So dick und feist, wie die Saloonschlampe von nebenan, ist der neueste Lassowurf der Wüstenjunkies auf jeden Fall produziert. Da sitzt jedes Staubkörnchen; So dünn hingegen sind die eigenen Ideen, fast so wie der schmächtige Sargmacher vom Ende der Straße.
Und daran krankt der Gaul beim zweiten oder dritten Durchlauf: An den vielen zusammengeklauten Riffs und ganzen Harmoniefolgen, die gleich im Dutzend bei Kyuss von der Melodie-Ranch gestohlen werden. Besonders bei "Devileiro" treibt man ganze Rinderherden an Riffs von der "Kyussrosa". Jungs, soll das eine Hommage an die Band sein oder denkt ihr das noch niemand was von John Garcia dem 'Pa' der Stoner, und seinen Jungs gehört hat??? Dafür sollte man euch als dreiste Riffdiebe am nächsten Baum aufknüpfen und baumeln lassen, bis die Geier euch das Fleisch vom Leibe fressen!
Wenn Kyuss nicht schon einen ganzen Sack an Hammeralben heraus gebracht hätten und ich keine einzige kennen würde, "Bourbon River Bank" täte mir tierischen Spaß machen, aber wenn ich permanent das Gefühl nicht loswerde, einer verschollenen Kyuss-Platte zu lauschen, zuckt mir der Finger am Abzug. Ich würde am liebsten die Pferde 'gen Osten satteln und die Burschen um "High Noon" mitten auf der Straße über den Haufen schießen.
Ach ja, an den Bärten von ZZ Top wird auch ganz schön gezogen, nachzuhören beim Abschlusstrack, auch dafür sollten euch die Texaner ihre Cowboystiefel knietief in den Arsch stecken! Da hilft es auch nicht, dass der Teufel seine eigene Whiskey-Bar leiten darf ("'Morning Star' Whiskey Bar" - Morning Star ist ein anderer Name für Satan), der würde euch auch am liebsten mit der Mistgabel aus der Stadt jagen.
Well, jetzt kommt meine übliche letzte Feststellung: Wer immer noch ein paar (Euro) Dollar übrig hat, kann sie ja in die "Bourbon River Bank" einzahlen. Wer allerdings geilere Mucke aus der Satteltaschenanlage hören möchte, soll sich lieber die doomigen Goatsnake kaufen … oder besser die Knete in den nächsten Saloon tragen, und nach Miss Kittie fragen, die hat bestimmt noch ein Gläschen Hochprozentigen übrig …
Howdy, euer Marshall Horg.
Line-up:
Rufus (vocals, harp)
Erol (guitar)
Melon (drums)
Opath (guitar)
Aniol (bass, vocals)
Tracklist
01:Beelzeboss
02:Hell Yeah!
03:Magus
04:Candy Lee
05:Devileiro
06:Engines
07:Worlds Collide
08:Another
09:Addicts, Lovers And Bullshitters
10:One Point Losers
11:Pillow Man
12:'Morning Star' Whiskey Bar
13:Bourbon River Bank
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