The Cousin John Band / Broken Heart Tattoo
Broken Heart Tattoo Spielzeit: 47:41
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2014
Stil: Americana

Review vom 14.07.2014


Wolfgang Giese
Der 'Vetter Johannes' und seine Band stellen sich vor. Die Cousin John Band (CJB) wurde 1999 von John Mobley und seinem Cousin Chris Mobley gegründet. Der Cousin ist entschwunden, aber die bereits seit über zehn Jahre zusammenspielenden Musiker haben in der Zwischenzeit auch eine Art Familie gebildet. Ihr Stil führt, wie es heute gang und gäbe ist, schnurstracks in die beliebte Richtung Americana. So hören wir typischerweise Auszüge aus Southern Rock, Blues, Country und R&B.
Gleich der erste Song beschert uns einen Mix aus Blue Eyed Soul und Country Rock, angereichert mit reichlich satten Harmony Vocals, während "She's Got Angels" etwas in Richtung Texas Country, ein wenig im Outlaw-Stil läuft - Melancholie und Sehnsucht im Sound inbegriffen. Auch die
Rolling Stones schimmern durch. Von der Geige geführt, mit ruhigem und sehr harmonischem Anstrich, kann "Push You Away" betören und sanfter Groove stellt sich mit dem vierten Song ein, der mich sehr an die Musik von Bob Seger erinnert. Der Titelsong rockt straight, aber ebenfalls mit diesem gewissen federnden Groove. Wichtiges Markenzeichen ist wiederum der harmonische Satzgesang. Wieder mehr akustisch ausgerichtet, mit Dobro und leichtem Bluegrass-Feeling, bringt "Down To You" gute Stimmung - hier ein wenig wie die Amazing Rhythm Aces zu ihren besten Zeiten.
Aber auch locker lasziv geht es - hier wird gepfiffen, ein Saxofon geblasen und es klingt wie ein Song aus der Zeit des Vaudeville (man erinnere sich an "Winchester Cathedral"), aber auch ein wenig die Beatles schwingen bei "When I'm 64" mit. Die nächste Assoziation geht beim Folgetitel in Richtung The Band. Schön, wie sich die Geige in diese heimelige Atmosphäre dazwischen schmuggelt. Noch einmal 'stripped down' und mit akustischer Ausrichtung: Das ist "Sarajane", bevor - verhältnismäßig gesehen - relativ farblos "Mary's In The Bathtub" über die Bühne geht. Dies ist nicht mein Lieblingssong. Interessanter wird es dann schon, wenn sich eine etwas geheimnisvoll anmutende Atmosphäre mit " Leather And Steel" auftut, bis ich plötzlich aufgeschreckt werde, wenn sich eine Mischung aus Swamp-Sound und Stevie Ray Vaughan zeigt. Ja, "Baby, Baby" ist das am stärksten vom Blues infizierte Stück der Platte.
Den Reigen der Musik beschließt ein ruhiger und besinnlicher Song, der durchaus seinerzeit im Surf-Stil der Beach Boys interpretiert worden sein könnte.
"Broken Heart Tattoo" ist also wieder eine Art Lehrbeispiel von Americana, facettenreich und mit vielen Ausflügen in die Vergangenheit der Musikgeschichte. Entstanden ist kein absoluter Volltreffer, aber sehr angenehme Musik - und das ist zumindest gut.
Line-up:
John Mobley (lead vocals, rhythm guitar, background vocals)
Joe Goltz (lead guitar, dobro, harmonica - #10, lead vocals - #7, background vocals)
Tim Howe (bass, background vocals, lead vocals - #9)
David O'Brien (drums, background vocals, lead vocals - #12, percussion - #2,3)
Fiona O'Brien (inspiration for #12)
George Marinelli (lead/rhythm guitar, mandolin - #1, slide guitar - #2,3,6, mandolin - #2,3,6,8, additional guitar - #5)
Larry Graubard (saxophone - #7)
Dan Reynolds (keyboards - #1,2)
Rohan Gregory (violin - #12)

Jamie Krauk (additional vocals - #12)
Aunt Nancy McFarland-Gaub (violin - #8)
John Goltz (upright bass - #7)
Tracklist
01:110 Years [Mobley] (4:02)
02:She's Got Angels [Mobley] (3:11)
03:Push You Away [Mobley] (3:30)
04:Foolin' [Mobley] (5:27)
05:Broken Heart Tattoo [Mobley] (3:29)
06:Down To You [Raitt, Marinelli, Bramblett] (3:51)
07:Lenore's Out [Goltz] (2:54)
08:Sarajane [Mobley] (4:43)
09:Mary's In The Bathtub [Howe] (3:44)
10:Leather And Steel [Mobley] (5:06)
11:Baby Baby [Mobley] (4:38)
12:Dreams Are Yours To Keep [O'Brien] (3:01)
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