Wenn vier Damen zusammen Rockmusik machen, denkt man in erster Linie an
The Runaways oder - wenn man es eher metallisch mag - an
Girlschool. Seit 1998 gibt es eine Band aus Schweden, die diese Tradition lobenswert fortführt. Die Rede ist hier von
Crucified Barbara, vier immer noch äußerst hübsch und nach wie vor wie Mitte 20 aussehende Mädels, die für den männlichen Headbanger nicht nur optisch etwas zu bieten haben, sondern auch gut losrocken können. Bereits mit den beiden Vorgängeralben "In Distortion We Trust" (2005) und "'Til Death Do Us Party" (2009), der Teilnahme an den schwedischen Vorausscheidungen für den Eurovision Song Contest 2010, Tourneen mit
Motörhead,
Doro und Festivalauftritten beim Sweden Rock und Rock Hard Festival erspielten sie sich eine recht ansehnliche Fanschar. Das neue Werk "The Midnight Chase", seit 25. Mai beim Plattendealer eures Vertrauens erhältlich, wird diese sicherlich noch vergrößern.
Ihre erfrischende, jugendliche Mixtur aus rotzigem, ungehobeltem
Motörhead-Rock'n'Roll, einem kleinen Schuss Punk bzw. Heavy Metal-Leadgitarren und jeder Menge Hard Rock knallt ohne Umschweife auf die Zwölf, lässt selbst den steifsten Musikhörer noch mit den Füßen wippen und ist bestens für zünftige Kellerparties geeignet. Egal ob flotte Rock'n'Roller wie "Into The Fire", "Everything We Need" und "Rise And Shine" oder Midtempo-Stampfer vom Schlage "Rock Me Like The Devil" und "Kid From The Upperclass": Man merkt dem Quartett zu jeder Sekunde die Spielfreude und Hingabe an. Die Vocals von Fronterin
Mia klingen im Vergleich zu den ersten beiden Platten etwas reifer, allerdings nach wie vor nach der Kategorie Rotzgöre - und das ist auch gut so! Einzig und allein die ziemlich langweilige, vorhersehbare Ballade "Count Me In" finde ich für die Band eher unpassend. Die Produktion von
Henryk Lipp und
Chips Kiesby verleiht den elf Songs einen kräftigen Punch, der einen sehr analogen Touch hat, nichtsdestotrotz mächtig in den Arsch tritt.
Crucified Barbara sind das würdige Erbe der beiden oben genannten Bands; so viel steht fest! Hier sind mit gutem Gewissen mal
8 von 10 RockTimes-Uhren drin!