Crusher / The Airfield Tapes
The Airfield Tapes Spielzeit: 32:04
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2010
Stil: (Melodic) Thrash Metal

Review vom 25.04.2010


Marius Gindra
Fangen wir das Review doch zuerst informativ mit einer kurzen Biographie der Thrasher an: Man formierte sich bereits im Jahre 2002 im Mainzer Raum, nahm 2003 ein erstes 3-Track-Demo auf und bescherte dem Metallervolk nur ein Jahr später die zweite Veröffentlichung, welche vier Stücke beinhaltete und für erste Achtungserfolge im Metal-Underground, besonders im Mainzer Raum sorgte.
Drei Jahre später kam dann (zwischendurch erschien noch ein halb-offizielles Live-Album namens "Live In Trebur") der nächste Output heraus, welchen man schon eher als selbstfinanzierte EP einstufen könnte. Der Name: "Jackpot", ein ziemlich beachtenswertes Kleinod des melodischen Thrash Metals auf einer Spielzeit von 25 Minuten. Bereits auf diesen Scheiben hörte man immer als Referenz die Namen Kreator und Testament durchklingen und dennoch boten die damals noch zu viert agierenden Herren schon immer einen eigenständig klingenden Sound. Dieser steckte heftig in den Traditionen der 80er und machte trotzdem vor leicht modernen Anleihen keinen Halt.
In der Zwischenzeit verstärkte man sich um einen zweiten Gitarristen (Roger) und wechselte außerdem den Posten am Bass, der nun nach langer Suche vom 19-jährigen Alex bedient wird.
Und nun kommen wir zum Kern dieser Beurteilung: Als ich das erste Mal "The Airfield Tapes" (übrigens eine Anspielung auf ihren Proberaum, welcher auf dem Mainzer Airfield steht) auflegte, merkte ich direkt eine 100 %-ige Steigerung zum Material vorher und selbst dies war ja wirklich nie belanglos oder schlecht. Doch auf dem neusten 6-Tracker übertreffen sich die Jungs einfach selbst! Die Idee, mit zwei Gitarren zu arbeiten, ist sehr erfolgreich aufgegangen, denn man hört das Doppel, welches sich gegenseitig zu Höchstleistungen anstachelt, jederzeit heraus.
Das Quintett zieht seine Einflüsse dieses Mal aus unterschiedlichen Quellen. Das als Opener passende "1st Battle" ist ein betont grooviger Nackenbrecher und verweilt zum Großteil im Mid-Tempo, ohne jedoch auf schnelle Ausbrüche zu verzichten.
Die beiden darauffolgenden "Dark" und "The Truth" bieten ebenso konsequent die typischen Crusher-Merkmale, obwohl Ersterer 'nomen est omen' etwas düsterer als gewohnt wirkt.
Doch das absolute Sahnehäubchen des Eisens ist das über neun Minuten lange "The Battle On The Bridge Of Steel", welches seine Einflüsse nicht nur ausschließlich aus dem Thrash zieht, sondern eine markant hörbare Traditional Heavy-Schlagseite aufweist - und das nicht nur durch den Manowar-Hommage-Titel. Ich gehe nun sogar mal so weit, dass die Herren, die sich mir gegenüber teilweise als große Savatage -Fans 'outeten', eben diese sich als kleinen, aber dezenten Einfluß vorknöpften.
Die letzten beiden Titel "Into The Pit" (nein, hier handelt es sich um keine Testament-Coverversion!) und das kurze, aber verdammt schnelle, sowie wütende "Don't Care" beschließen das nunmehr vierte und allerbeste bisherige Meisterwerk der verdammt talentierten Combo.
Wenn demnächst noch mehr Gigs an Land gezogen werden und sie dadurch öfter auf die Bühnenbretter der Republik steigen können, ist ein größerer Erfolg oder ein eventueller Plattendeal keine weit hergeholte Theorie mehr!
Crush or be crushed! Absoluter Pflichtkauf, den man über die Bandseiten ab sofort tätigen kann!
Line-up:
Robin Geiss (vocals)
Michael Rogles (guitar)
Roger Schambach (guitar)
Alexander Zeier (bass)
Jens Diefenbach (drums)
Tracklist
01:1st Battle
02:Dark
03:The Truth
04:The Battle On The Bridge Of Steel
05:Into The Pit
06:Don't Care
Externe Links: