The Cure / Lost In The Labyrinth
Lost In The Labyrinth
Also, ich sage Euch: Das war eine schwere Geburt und gleich zu Anfang das Ende - Wirklich nur für absolute Cure-Fans und die, die alles, aber auch wirklich alles über The Cure, von anderen Leuten erzählt, wissen wollen.
Keine Konzertauschnitte oder was man als solches bezeichnet, ab und zu mal ein Bild von Herrn Smith mit gesprochenem Radiokommentar(!??!), mal die Band sitzend, minimalistische Interviewauszüge dazu.
Außerdem steht folgendes geschrieben: »Während des Films ist K E I N E original Cure-Musik zu hören & es ist n i c h t s von The Cure, Plattenfirma o.ä. A U T O R I S I E R T.«.
Ach ja, und Ihr solltet auch (ein wenig mehr als normal) der englischen Sprache mächtig sein, weil es keine deutsche Sprachauswahl und keine Untertitel gibt, dafür aber meist sehr gepflegt gesprochenes Englisch - ist doch schon mal was!!
Die DVD bietet drei Menüpunkte:
1 - Play film
2 - Chapters
3 - Bonus
Der Bonus, dachte ich mir, ist ja meist was Besonderes, fang damit mal an:

Discographie:
Hier werden alle Alben (sieben Seiten) und alle Singles (sechs Seiten) aufgelistet. Dann wird die Bildschirmseite geteilt und es kommen die Soundtracks ("Time Square", "The Crow", "Judge Dredd", "X-Files") und alle Bootlegs (vier Seiten). Und da steht wohl alles dabei, wenn man entweder einen Fernseher besitzt, der einen Riesenbildschirm hat (> 51cm), oder man es mit Lupe lesen will.
Die DVD ist in sechs Kapitel gegliedert und gespickt mit Gesprächen über die Gruppe, meist aber über Robert Smith, über den Werdegang, über die musikalische Entwicklung.

Out In The Woods
20 Minuten etwa, werden die ersten Jahre beschrieben. Wie es 1976 mit The Easy Cure begann und daraus 1978 The Cure wurde. Viele Leute, die irgendwie, irgendwann mal mehr oder weniger mit der Gruppe zu tun hatten, über sie geschrieben hatten, sie in der Zeit erlebt hatten, kommen hier zu Wort: Janice Long, Richard Strange...
Es wird über die Zeit der 70er erzählt, die Punk-Zeit und ein klasse Foto wird gezeigt von R.S. im Marilyn T-Shirt und da ist er schon so streng an den Augen geschminkt, wie ich ihn kenne.
Ich erfahre in dem Kapitel viel über die LP-Produktionen (Paul Morley) und all die Bands der 70er werden auf Fotos eingeblendet, die interessant auch für die Entwicklung für The Cure waren (nicht nur musikalisch, auch des Aussehens wegen) - Clash, Sex Pistols, David Bowie, Joy Division. Mit Siouxie & The Banshees waren sie auf Tour und sammelten dort Erfahrungen, Robert S. lernte Frontman zu sein und natürlich entstand in der Zeit der 'Gothlook', schwarz und bizarr. Und es gibt ein bißchen Interview mit Robert Smith.
Into The Forest
Jugendfotos, auch von Freunden, bekomme ich hier zu sehen, das Album "Faith" entsteht und es geht auf Welttour. Wieder werden Vergleiche zu Bowie und auch zu Marc Bolan gezogen, die mit ihrem Glamlook für Aufsehen sorgten.
Jeder Musiker Zu- bzw. Abgang wird erwähnt und die Gespräche finden in lauten Räumen statt, Türengeballer, laute Hintergrundgeräusche, Krach eben auch zu hören. "Blue Sunshine" entsteht 1983 und über Projekte mit den Banshees wird gesprochen.
Wie gesagt, mietet Euch einen Übersetzter!
Dieses Kapitel ist ziemlich kurz gehalten und nach etwa 32 Minuten beginnt

Smith's Fantasy
Auch dieses Kapitel zieht sich nicht unnötig in die Länge, aber die Botschaft lautet:
Cure = Smith
Smith = Cure
Smiths Stimme macht die Identifikation zur Band aus und es wird sein hervorragendes Gitarrenspiel gelobt (Steve Lyons). Beim Zeitstand 40 Minuten beginnt nun Kapitel vier.
Blackarts
Hier wird nun noch mal auf das Erscheinungsbild (Lipsticks an Mund und Augen, die schrille Haargestaltung, das exhibistionistische Auftreten) eingegangen, es wird über die Konzerte gesprochen, über Projekte.
"In Between Days" kommt in die Top-100 in den USA.
Crossing The Atlantic
Im vorletzten Kapitel dieser dokumentaristischen DVD geht es nun Schlag auf Schlag um die Erfolge in den USA, gesprochen von der 'Erzählerin', die mich bereits während des gesamten Sehens mit Ihrer Stimme 'betört'. Sie klingt so, wie die Zauberlehrerin in "Harry Potter" aussieht (das bitte nicht falsch verstehen, aber diese Stimme würde so sehr passen), also:
1986 - Singlecollection-Gold in den USA
1987 - Mix Doppel... (ich mach hier mal drei Punkte, weil die Frau einfach zu schnell ist)
1992 - Friday I'm In Love - Platin.
Auch hab ich den Eindruck, daß es nicht an meinem Recorder liegt, daß der Film manchmal so abdriftet, schneller von den Bildern her wird, als seien alle Interviewten irgendwie in Eile.
Revival
Nach einer Stunde Spielzeit geht es in die letzte Runde des Lobes über die Gruppe, da gibt es ab 2001 neue Projekte, Produktionen, was heißt:
The Cure is going on, and on, and on, ...
Der Punk der 70er öffnete die Türen für viel Neues und dadurch konnten The Cure sich entwickeln und sie hatten Erfolg, nicht zuletzt dadurch, daß sie unermüdlich immer weiter arbeiteten, nie stehenblieben und sich nie ausgeruht haben.
Essentiell für alle Cure-Fans!
Was ich nicht gefunden habe, war das angekündigte, 'spannende Fanquiz'.


Spielzeit: ca. 68 Min., Medium: DVD, Locomotive Records, 2006
Tom Machoy, 14.08.2006