Earl Thomas Conley / Once In A Blue Moon
RCA Singles 1981-1992
Once In A Blue Moon Spielzeit: 53:38 (CD 1), 55:21 (CD 2)
Medium: CD
Label: SPV/Yellow Label, 2013
Stil: Country Pop


Review vom 09.06.2013


Wolfgang Giese
Am 17.Oktober 1941 wurde der Countrymusiker Earl Thomas Conley in Portsmouth/Ohio geboren. Zu seinen ersten prägenden musikalischen Einflüssen kam es während seiner Zeit in der Armee und da waren es insbesondere Merle Haggard und George Jones, die Spuren hinterließen. Nach der Entlassung aus dem Wehrdienst tingelte er durch Clubs von Nashville, bis er 1974 seinen ersten Plattenvertrag unterzeichnete. Nach einem Deal mit Warner Brothers 1979 erzielte Conley mit "Dreamin's All I Do" den ersten Hit. Doch seine Karriere bekam erst gut zwei Jahre später so richtig ihren Anschub und genau hier beginnt diese Kollektion, die auf zwei CDs die für RCA veröffentlichten Singles zwischen 1981 und 1992 versammelt.
Wir hören typischen Country Pop, wie ihn seinerzeit viele Musiker aufnahmen, das heißt, einerseits ist wenig von der reinen 'Country-Lehre'in die Musik eingeflossen und andererseits haben viele Einflüsse aus Pop und Rock in die rundum gefällige Atmosphäre Einzug gehalten. Manchmal gar geht der eine oder andere Song in jene Richtung, wie man sie auch von Bob Seger kennt. Anstatt der Pedal Steel als dominierendes Instrument sind es meist die Keyboards mit breiten Streicherklängen. Als Beispiel für diesen modernen Anstrich nenne ich exemplarisch den Song "Chance Of Lovin' You", der so richtig auf das Gemüt zielt - dazu das leicht plastikartige Schlagzeug, das dürfte allenfalls das Mainstream-Publikum anmachen.
Mit diesem Konzept hatte Conley in den Achtzigern und Neunzigern reichlich Erfolg. So mancher seiner Songs kletterte auf die Nummer eins in den Charts. Mit dem zehnten Titel auf der zweiten CD, "Bring Back Your Love To Me", überschreiten wir die Grenze zu den neunziger Jahren und der Sound hatte sich gar nicht so sehr verändert. Erst "Shadow Of A Doubt" rockt dann ein wenig. Der Titel hätte auch von den Bellamy Brothers stammen können, nur als Hinweis, wohin man die Musik stecken kann. "Hard Days And Honky Tonk Nights", ein wenig wird man diesem Titel dann nun zum Schluss noch etwas gerecht. Ja, ein Hauch von Honkytonk umspielt den treibenden Song tatsächlich. Doch mit einer schönen Ballade verabschiedet und der Künstler dann aus diesem Reigen seiner Singles.
Für echte Country-Fans ist diese Musik wahrscheinlich eher ein Kompromiss, für alle anderen eine sicher gute Annäherung an dieses Genre. Eine Annäherung, die möglicherweise Anlass dazu geben könnte, etwas tiefer in die Materie vorzudringen und etwas zu entdecken, dass mehr in die Tradition zeigt. Gleichwohl ist das im objektiven Sinn gut gemachte Unterhaltungsmusik, mit einigen Stücken, die gut auf einen Schmuserock-Sampler passen könnten.
Tracklist
CD 1:
01:Tell Me Why [You Love Me Baby] (3:16)
02:After The Love Slips Away (3:14)
03:Smokey Mountain Memories (3:30)
04:Heavenly Bodies (3:05)
05:Somewhere Between Right And Wrong (4:07)
06:I Have Loved You Girl [But Not Like This Before] (2:35)
07:Your Love's On The Line (3:22)
08:Holding Her And Loving You (3:08)
09:Don't Make It Easy For Me (3:30)
10:Angel In Disguise (3:53)
11:Chance Of Lovin' You (2:55)
12:All Tangled Up In Love [with Gus Hardin] (3:01)
13:Honor Bound [Single Remix] (3.13)
14:Love Don't Care [Whose Heart It Breaks] (3.29)
15:Nobody Falls Like A Fool (3:21)
16:Once In A Blue Moon (3:35)
CD 2:
01:Too Many Times [with Anita Pointer] (3:52)
02:I Can't Win For Losin' You (3:59)
03:That Was A Close One (4:17)
04:Right From The Start (3:05)
05:What She Is (Is Woman In Love) (3:58)
06:We Believe In Happy Endings [with Emmylou Harris] (3:35)
07:What I'd Say (3:50)
08:Love Out Loud (3:48)
09:You Must Not Be Drinking Enough (4:11)
10:Bring Back Your Love To Me (3:48)
11:Who's Gonna Tell Her Goodbye (3.33)
12:Shadow Of A Doubt (2:58)
13:Brotherly Love [with Keith Whitely] (3:15)
14:Hard Days And Honky Tonk Nights (2:20)
15:If Only Your Eyes Could Lie (4:04)
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