Heute geht es um Eddie Cole, einen australischer Singer/Songwriter, der etwas zu sagen hat.
Der erste Track, "Lay Down The Dust", ist in diesem beschwingten 5/4-Takt gehalten, wie ihn Jazzfreunde von "Take Five" (Paul Desmond/Dave Brubeck) kennen, ja, in Teilen kommen sogar Assoziationen an dieses Stück.
Dazu tragen sicher auch die Instrumentierung mit dem akustischen Bass und die vom Drummer genutzten Besen bei.
Mit sanfter, verhaltener Stimme legt Cole darüber seinen Text:
»Out Of The Darkness Comes The Light,
Out Of The Womb Still Comes The Life,
And Up From The Earth Spring All The Trees,
The Plants And The Animals The Sower The Seed...«
Gleich vorweg: Das für mich beste Stück also bereits zu Beginn. Das soll aber nicht bedeuten, dass es von nun an bergab geht, denn der hohe Standard wird gehalten.
Der Australier verbreitet poetische Stimmungen sowie Zuversicht in seinen Texten, die, wie auch die Musik, komplett von ihm stammen.
Vielleicht liegt es daran, dass er einst in bescheidenen Verhältnissen mit seiner Familie sein Leben verbrachte - in einer Hütte ohne Toilette, das Leben auf das Wesentliche gerichtet. Arbeit fand er in einem Hospital, wo er für Müllentsorgung und die schmutzige Wäsche zuständig war.
Damals hatte er sich der sogenannten australischen christlichen Pfingstler-Bewegung angeschlossen und entsprechende Musik veröffentlicht. So nahm er sich genug Zeit, um sich der geliebten Musik zu widmen, und das offenbar mit Leidenschaft. Denn Leidenschaft, das ist es, was aus jeder Note dieser Musik zu Tage tritt.
Davon zeugt in voller Intensität dann auch das "Maria", eine mit sanfter Streicherbegleitung vorgetragene Ballade, eigentlich schon wieder 'mein Lieblingsstück', oder doch das erste????
Egal, insgesamt erfahren wir nun eine Mischung auf der Basis eines Singer/Songwriters, mit Folk, mit Blues und einigen jazzigen Elementen, so auch in dem mit Hammondorgel vorgetragenen "Honey". Auf "Nothing Comes For Free" schiebt er gar einen lasziven Reggae-Groove vor sich hin, bei "Like For Elise" vermag ein Fachmann vielleicht sogar Spuren von Beethoven heraus zu hören und "Easy Does It" rockt mit satter Bluesharp verziert.
Meistens leben die Titel von griffigen Melodien und es ist nicht abwegig, ab und an Vergleiche zur Musik Van Morrisons heranzuziehen. Auch Don McLean ist hier hinsichtlich der Atmosphäre einiger Titel als vergleichbar zu nennen.
Für mich ein ganz grosses Talent der Singer/Songwriter-Bewegung. Einer, der etwas zu sagen hat mit Texten voller lyrisch-positiver Ausstrahlung, manchmal aber auch wieder sehr melancholisch wie in "Over And Over", wo zwar die fallenden Herbstblätter besungen werden, aber die Option auf den kommenden Frühling wieder Hoffnung verheisst.
Musik, die nahegeht, eine CD, die Abwechslung bietet.
Line-up:
Eddie Cole (vocals, guitar, string arrangement, bass, KB box of rocks, drum rhythm loop, percussion)
Michael Arvanitakis (double bass)
Chris Hallam (guitar)
Nigel Picknell (drums, percussion, background vocals)
Cameron McKenzie (string arrangement)
Judy Hamilton-Reeves (violins)
Rosie Byrne (violin)
Cora Teeuwin (viola)
Norah Nemeth (cello)
Amber Rose Longfield (background vocals)
Mark Rombout (whistles, harmonica)
Kristian Winterbine (bass)
Tracklist |
01:Lay Down The Dust
02:Maria
03:Rusty Shack
04:Nothing Comes For Free
05:Honey
06:Where My Treasure Lies
07:Shall I Count The Ways
08:Trouble Of The World
09:Like For Elise
10:Easy Does It
11:Over And Over
12:Sitting Alone At A Table For Two
13:Shadowlands
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