Klasse - da habe ich mich gefreut.
Nach seinem von mir hochgeschätzten Album "Revenge Will Come" aus dem Jahre 1982 (damals immerhin vom Time Magazine in die Top 10 der Jahresendliste gewählt!) nun unerwartet ein zweiter Streich!
Copeland ist ein Musiker aus Los Angeles und seit der High School mit Jackson Browne befreundet.
Dieser hatte auch das erste Album produziert und dort mitgespielt. Unter den Songs, die Copeland geschrieben hat, fand sich auch eines für Browne: "Candy", von dessen Album "Lives In The Balance".
1982 entstand u.a. auch "El Salvador", ein sehr politisch geprägter Titel, der auch von Joan Baez und Peter, Paul & Mary interpretiert wurde. Aber erst im Jahre 2000 begann Copeland nach langer Abstinenz damit, wieder Lieder zu schreiben. Und nun also das zweite Album, erschienen auf Inside Recordings, dem Label, das Jackson Browne gehört. Die beiden scheinen wohl noch befreundet zu sein.
Produziert wurde es auch von keinem Unbekannten, nämlich von Greg Leisz, der auch als Musiker gelistet ist. Browne ist der »executive producer«.
Und wieder ist es ein hervorragendes Album geworden. Folk Rock im Singer/Songwriter-Ambiente mit einer Menge Poesie in den Texten. Weniger rockig als das Erstlingswerk bestimmen hier eher Folk Rock und Folk ("Count The Bodies On My Crown") mit gelegentlichem Country-Einschlag das musikalische Geschehen, Western Swing und ursprüngliche Country-Klänge eingeschlossen. Leisz setzt mit seiner Pedal Steel entsprechende Akzente, vgl. z.B. "Typical", bei dem er die Steel so richtig schön 'wimmern' lässt.
Mexikanische Einflüsse sind auf der als Duett mit Carla Kihlstedt vorgetragenen Ballade "Palace Of Love" zu vernehmen.
Neben der Pedal Steel hören wir Violinen mit Orgel ("I'll Find Someone"), eine Pump Organ ("Muddy Water") und eine Nyckelharp. Instrumente, die allesamt zum Gesamtbild des Sounds interessante Aspekte einbringen und ihn auf individuelle und außergewöhnliche Weise prägen, dazu der zeitgenössische Americana-Hauch, manchmal ("The Only Wicked Thing") auch im locker-legeren Stil eines J.J. Cale.
Wie Copeland selbst sagte, sei dieses Album zwar kein Konzeptalbum, jedoch bestünden Verknüpfungen zwischen den einzelnen Titeln, die sich vorwiegend mit der Kraft und Notwendigkeit der Liebe beschäftigen, und das mit viel Poesie:
»King Cupid, your volunteers never go back, between two worlds there's a broken door
there's nobody here in this little house who's going to keep you warm,
your guardian angels just sit around watching you toss and turn.«
Und das alles vorgetragen mit dunkler und leicht rauchiger Stimme mit eingängig arrangierten, schönen Melodien.
Alles in allem stelle ich fest, dass Copeland wieder ein ungewöhnliches Album gelungen ist, dem allerdings mitunter die Kraft des Vorgängers fehlt.
Line-up:
Greg Leisz (all kinds of guitars)
Carla Kihlstedt & Gabe Witcher (violins)
Carla Kihlstedt (nyckelharpa)
Jay Bellerose, Danny Frankel, Don Heffington (drums)
Jennifer Condos, Bob Glaub (bass)
Patrick Warren, Phil Parlapiano (keyboards, pump organ)
Heather Waters, Danny Ott (harmony vocals)
Tracklist |
01:Muddy Water (4:07)
02:Diana and James (3:50)
03:The Only Wicked Thing (3:54)
04:I'll Find Someone (3:09)
05:Between Two Worlds (3:36)
06:I Am The One (4:39)
07:Count The Bodies On My Crown (3:12)
08:Blue Room, Red Suitcase (3:21)
09:Who You Gonna Love (4:29)
10:Typical (2:41)
11:A Woman & A Man (4:30)
12:Palace of Love (4:19)
13:All Those Things( 4:05)
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Externe Links:
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