"No Philosopher" eröffnet einen Set, der keine Wünsche offen lässt. John schöpfte natürlich aus dem Fundus seiner beiden veröffentlichten Alben "Hook Slide & Sinker" sowie "Nerves of Steel", das war auch zu erwarten. Wobei deutlich zu merken ist, daß die Songs aus "Hook Slide & Sinker" wesentlich rockiger sind und vom Publikum ganz besonders abgefeiert
werden.
Knaller, wie z.B. "The World Is Crazy" (mit wunderschönen Slideeinlagen), "Johnny Rock'n'Roll" oder "Don't Let The Drinkin' Do The Thinkin'", reihen sich nahtlos aneinander, selbst Reggae-Stücke wie "Slow Down" laden die Anwesenden zum Tanzen und Mitsingen ein und beweisen wieder einmal die Qualitäten dieses tollen Slide-Gitarristen.
Die Band ist gut drauf, feuert sich gegenseitig an und
Mr. Campbelljohn macht seine Späße mit uns. Er fordert alle auf, ein "spanisches" Lied mit ihm zu singen. Der Text wäre überhaupt nicht schwer.
Natürlich ist er dies nicht, denn als er breit grinsend die ersten Akkorde auf der Gitarre anschlägt, wissen alle, dass es sich um den Akustiksong "Sunny Sky Slide" handelt. Die letzte Strophe wird sozusagen auf spanisch gepfiffen. Hat schon mal jemand versucht zu lachen und zu pfeifen?
Berührungsängste hat der Mann überhaupt keine. Er springt zwischendurch von der Bühne ins Publikum, drückt einem weiblichen Fan seine Slide in die Hand und gibt einige feine Akkorde zum Besten.
John beherrscht natürlich seine Gitarren und Drummer
Steve Pepper beweist sein Können mit einem krachigen Solo.
Natürlich werden auch die akustischen Songs dargeboten, welche aber live viel mehr Schmatze haben. Es gibt keine Durchhänger, nein man hatte eher das Gefühl, die Band kann immer noch eins draufsetzen.
Zum Beispiel wird der Coversong "Shake Your Money Maker" dermaßen dreckig runtergerotzt, dass es eine wahre Pracht ist.