Zwei Acts am Abend zum Preis von Einem, besser geht's doch kaum.
Pünktlich wie meistens im 'Ducsaal' entern Michael Vdelli & Band die Bühne.
Vdelli??????????? Wer ist das denn? Die ersten Töne aus den Boxen lassen gleich die Trommelfelle aufs angenehmste vibrieren.
Das geht ja ab wie die Luzie. "Hoochie Coochie Man" als Opener, in einer nie gehörten kraftvollen Version. Der nicht sehr gut besuchte Ducsaal staunt und lauscht. Michael Vdelli ist ein Meister auf den Saiten. Aber auch Ric Whittle an den Drums und Tony Gibbs Bass passen perfekt dazu. Ein eingespieltes Team.
Nach 5 weiteren Titeln beginnt Michael mit "Voodoo Chile" und spielt und spielt und demontiert dabei so nach und nach 5 Saiten seiner Gitarre. Diese zaubern tolle Lichteffekte. Und Hr. Vdelli lässt die Solo-Saite von Ric Whittle minutenlang mit den Drumsticks bearbeiten.
Plötzlich hat Michael den Gitarrenstecker zwischen den Zähnen. ?????? Yeah, da kommen schon starke Töne aus den Boxen. Nun gibt es noch zwei Zugaben: "Dust My Broom" und zu guter Letzt "Stormy Monday", wobei Michael auch zur Harp greift.
Völlige Begeisterung im Saal. Wow, was war denn das jetzt??? 50 Minuten allerfeinster Power. GENIAL. Und so was 'nur' als Support! Sofort am Merchandise-Stand eine Vdelli-CD besorgen - das ist mir lange nicht mehr passiert. Das gibt Kraft im tristen Alltag.
Und wie geht das jetzt weiter?
Da wird es Paul Camilleri aber schwer haben.
Na, man gibt dem Publikum 25 Minuten zum Verarbeiten.
22.50 Uhr: Paul Camilleri, Felix Mueller am Bass und Tom Beck schweben auf die Bühne.
Und da ist es wieder. Gitarre zum abheben. Camilleri beginnt aber mehr balladenhaft zu 'gitarrisieren'. Felix Mueller 'basst' bis in die Magengrube. Hoffentlich gerät sein Zopf nicht in die Saiten, obwohl das vielleicht einen haarigen Effekt geben würde ;-)). Und Hr. Beck an den Drums schaut ziemlich finster hinter seiner Schießbude hervor. Das ist aber nur Fassade, denn er muss da ganz schön rackern. Die Band spielt Titel aller drei bis jetzt erschienen CD´s.
Der Sound ist gut, wird aber so langsam in den Ohrstöpselbereich getrieben. Nach ca. einer Stunde hält Paul nichts mehr auf der Bühne, er macht sich auf eine Runde durch das Publikum und spielt dabei ein sagenhaftes Gitarrensolo.
Nach einer Runde über die Galerie und zurück auf der Bühne wirbelt Tom Beck sein Schlagzeugsolo. Man, da fallen einem die Ohren ab! Jeden Moment denke ich, er trommelt sich samt Drum-Kit durch den Bühnenboden. Da braucht es wohl kein extra Fitnessprogramm.
Pünktlich um 0.00 Uhr fällt der Gitarrenverstärker aus, das merkt man aber dank Drum&Bass überhaupt nicht. Die Band steigert sich trotz fortgeschrittener Stunde immer mehr.
Camilleris Gitarrensoli werden immer noch besser! Gitarristennacht! Der Saal hat sich schon leicht gelichtet, als das Konzert zu Ende ist. Zu Ende? Natürlich nicht!
Die restlichen Gäste fordern Zugabe. Camilleris Gitarre erklingt, aber vom Meister keine Spur. Er spielt sich halt schon für "Pride & Joy" im Backstage warm und kommt für 5 Minuten Solo auf die Bühne, ehe er von seiner Band wieder begleitet wird.
Da ist noch Freude am Spielen zu erkennen. So, und selbstverständlich folgt die zweite Zugabe, wobei die Saiten noch mal richtig gestresst werden.
1.00 Uhr! Wahnsinn! Das hat sich aber mal wieder gelohnt. War das ein Abend, mir ist wie Schweben obwohl ich doch nur Sprudel getrunken hatte.
Vielen Dank an das 'Ducsaal'-Team für ein gelungenes Konzert!
Bilder vom Konzert
Vdelli
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