Philip Claypool / Come On Back Home
Come On Back Home Spielzeit: 37:09
Medium: CD
Label: Heyday Records, 2014
Stil: Americana

Review vom 01.12.2014


Wolfgang Giese
Philip Claypool ist ein Countrymusiker aus Memphis/Tennessee. Nachdem er 1995 und 1999 zwei Soloalben veröffentlichte, sollte es bis 2012 dauern, bevor die Aufnahmen zu diesem aktuell veröffentlichten Album entstanden.
"Come On Back Home" ist nicht unbedingt das, was dem heutigen Mainstream des Genres zuzurechnen ist, aber grundsätzlich kann ich die Musik nicht uneingeschränkt dem Genre Country zurechnen. Die im letzten Jahr veröffentlichte Single "I'm Gonna Lie" ist etwas 'radiofreundlicher' und so führt die Summe der verschiedenen Einflüsse dazu, dass die Schublade Americana weit geöffnet werden sollte.
Gleich im ersten Song rockt es sehr melodisch und auch der Einsatz der Orgel führt dazu, dass sich die Grenzen der reinen Countrymusik öffnen. "New Kind Of Love" steuert gar kräftig in Richtung Popmusik, mit einem unwiderstehlichen Refrain - das ist für mich ein echter Hit! Sollte ich einen Vergleich heranziehen, so sind es ganz spontan die Eagles in ihrer Spätphase, die mir hierzu einfallen. Oder auch die erste Soloplatte von Glenn Frey verfügt über Songs, die ähnlich angelegt sind. Wie auch immer, diese Nummer ist ein Spitzensong!
Spuren von Bruce Springsteen und John Mellencamp, alles dies zieht sich atmosphärisch durch die sehr professionell angelegte Musik. Ich habe schon so manche Platte aus dem vom Mainstream zugekleisterten Country-Charts gehört. Wie schön wäre es, wenn CDs wie diese dort Einzug halten könnten...
"Come On Back Home" ist also kein traditioneller Country, kein Outlaw Country, kein Mainstream, dafür eine dicke Prise Pop, die die Musik sehr zugänglich macht. Wer es dennoch ein wenig in Richtung Honky Tonk mag, kann sich "Three More Beers" genehmigen. Auch Balladenfreunde/innen haben ein Angebot vorliegen: "God's Very Best" ist ein echter Song mit Gemütlichkeitsfaktor, ebenso das sehr folkig orientierte "Write You A Diamond".
Und zu guter Letzt folgt dann noch ein Song, der verdammt stark nach Ray Charles klingt. Ja, eine feine Abrundung mit jazzigem Anstrich. Für die hohe Qualität der Musik sorgt das Aufgebot hochwertiger Musiker, denn so manch ein guter Bekannter tummelt sich im Line-up. Eine sehr gute Platte, Philip Claypool!!!
Line-up:
Philip Claypool (vocals, guitar)
Brent Mason (guitar)
Biff Watson (guitar)
Pat Buchanan (guitar)
Michael Lloyd (guitar, keyboards)
David West (guitar, mandolin)
John Jorgenson (guitar)
Paul Franklin (pedal/lap steel)
Jerry Douglas (pedal/lap steel)
Paul Leim (drums)
John Cowsill (drums)
Jimmie Lee Sloas (bass)
Bob Glaub (bass)
Jimmy Nichols (keyboards)
Larry Franklin (fiddle, mandolin)
Blaine Sprouse (fiddle)
Tracklist
01:Come On Back Home [Claypool/Swatner]
02:New Kind Of Love [Claypool/Silbar]
03:Strong One [Claypool/Silbar]
04:Three More Beers [Claypool/Silbar]
05:Way Out There [Montana/Montana/Maher]
06:God's Very Best [Claypool]
07:I'm Gonna Lie [Hanna/Dean/Barker]
08:God You Were Good [Claypool/Silbar]
09:Write You A Diamond [Claypool/Montana/Silbar]
10:Jack Daniel And Mr. Jim Beam [Claypool]
11:You Don't Know Me [Arnold/Walker]
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