Stoney Curtis mag UFO, die Scorpions, Kiss, Deep Purple, Black Sabbath und dergleichen. Des Weiteren ist auf dem mir vorliegenden Waschzettel zu lesen, dass er von Bluesern wie Walter Trout, Robin Trower, Jimi Hendrix und unzähligen anderen Musikern inspiriert wurde. Das hört sich erst mal vielversprechend an. Also, die Scheibe aus dem Jewel-Case gefummelt und ab in den Schacht des CD-Players. Die Kalotten der Lautsprecher nehmen sogleich ihre Arbeit auf und hauen einen starken Sound raus. Stark deshalb, weil die Platte sehr gut klingt und weil die Musik dem entspricht, was ich mir beim Lesen der Info gewünscht hatte.
Gleich der Opener "That's Right" startet mit einem Bluesrocker der sofort in die Füße geht. Die Hammond B-3, gespielt von Art Groom, einem der Gäste auf dem Album, hat den typischen Biss, den man von diesem Instrument erwartet. Die Gitarrensoli kommen gut rüber und sind typisch für die Songs von Stoney Curtis. Auch "Sometimes She Likes Me" reiht sich nahtlos an den Opener und wurde mit etwas Boogie gewürzt. Das groovt ordentlich.
Aber Stoney Curtis scheint nicht nur von den oben genannten Künstlern beeinflusst zu sein. Er hat sich wohl auch mit Mr. Bonamassa beschäftigt, denn die Riffs auf "Girlfriend" kommen mir verdammt bekannt vor. Die Gitarrensoli werden gewohnt souverän gebracht und können dem Genre-Freund gefallen.
Aber nicht nur der Stoney macht auf der Platte einen guten Job. Der Bass groovt, das Schlagzeug arbeitet zuverlässig und weiß immer wieder durch gekonnt gesetzte Akzente zu überzeugen.
Bei dem folgenden "Behind The Sun" wird es erstmals etwas ruhiger und klingt ein wenig nach Pink Floyd der 70er-Jahre, wofür nicht nur der Gesang verantwortlich zeichnet, sondern auch die Art des Gitarrenspiels und der Sound der Orgel. Wenn dieser Song auch etwas aus dem Rahmen des Albums fällt, möchte ich ihn gerade deswegen als Anspieltipp vorschlagen, zeigt er doch, wie musikalisch flexibel die Band ist.
Danach gibt es Boogie-Rhythmen auf die Ohren. "American Lady" heißt das Stück, das gute Laune verbreitet und stampfend seine Bahnen durch den Raum zieht. Mit "Black Rose" wird es etwas rockiger. Die Nummer wurde mit mehreren Gitarrensoli garniert, die ordentlich Spass machen.
Mit den Tracks "Blues Without You" und "Eli's Blues" hat die Band sich auf den Slow-Blues eingelassen, eine weitere Facette der Stoney Curtis Band. Zudem ist "Blues Without You" mit knapp zehn Minuten der längste Track auf "Raw And Real". Bei "Eli's Blues" bekommen wir eine einfühlsame Slide-Gitarre zu hören, die von einem weiteren Gast, Pete Reveen, gespielt wird.
"Cold Water" geht wieder mächtig ab. Auf Gesang wurde bei diesem Stück gänzlich verzichtet. Dafür sprechen die Hammond und die Gitarren Bände. Ein weiterer Anspieltipp! Bei "Rain Over Me" wird die Handbremse angezogen und der Song schmusig. Das klingt schon recht weichgespült obwohl das Gitarrensolo gut rüber kommt und der Orgelsound dazu passt wie die Faust aufs Auge.
Bei den letzten beiden Songs wird wieder mächtig gerockt. Brachiale Gitarrensounds sorgen für dieses spezielle Feeling, das eine gute Rockplatte ausmacht und dem Rezensenten besonders gefällt. Was mir allerdings nicht gefällt ist, dass auf dem CD-Cover 13 Titel aufgeführt und auf der Scheibe nur 12 Songs vorhanden sind. Ich hoffe, dass das nur auf meiner Promo-Ausgabe der Fall ist und beim Finished Product die CD vollständig verkauft wird.
Ein vielseitiges Album, das sehr abwechslungsreich ist und viele Spielarten des Bluesrock berücksichtigt ohne das Genre selbst aus den Augen zu verlieren. Also unbedingt mal reinhören. Eine tolle Platte!
Line-up:
Stoney Curtis (guitars, vocals)
Charlie Glover (drums)
Colby Smith (bass)
Guests:
Art Groom (Hammond B-3)
Pete Reveen (slide guitar on #8, #10)
Jesse Bradman (backing vocals, lead vocals adlips on #10)
Mike Varney (backing vocals)
Tracklist |
01:That's Right
02:Sometimes She Likes Me
03:Girlfriend
04:Behind The Sun
05:American Lady
06:Black Rose
07:Blues Without You
08:Eli's Blues
09:Coldwater Canyon
10:Rain Over Me
11:Love & Money
12:Dirt
13:Ridin' Hard Livin' Free
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