Dieses ist das neue Album einer Künstlerin aus Belgien, Susan Clynes, die im Jahre 2005 ein erstes Album namens "Song For A Dream" veröffentlichte.
Zusammengestellt wurden die Songs für diese neue CD aus drei verschiedenen Liveauftritten in Belgien, zweimal aus der Art Deco-Bar Archiduc in Brüssel und einmal aus dem Kulturzentrum in Bree. Die Liveatmosphäre ist zwar nicht zu hören, denn scheinbar hat man sämtliche Laute des Publikums entfernt, doch bleibt es schon bei diesem speziellen Feeling von Auftritten, die nicht im Studio entstanden. Minimalistisch werden die meisten Songs dargeboten, entweder nur Stimme und Klavier oder abwechselnd mit Begleitung von Bass und Schlagzeug oder Cello.
Ich treffe dabei auf durchaus abwechslungsreiche und interessante Musik, mit der ich mich, in der Gesamtheit betrachtet, jedoch nicht vollends anfreunden kann. Einige Songs, einige Ansätze lassen mich aufhorchen, dann fühle ich mich angesprochen, um bereits beim nächsten Titel diese Nähe wieder verlieren. Nun, das spricht sicher für die Abwechslung innerhalb der Platte, resultiert sicher aber auch aus den drei verschiedenen Aufnahmesessions. So wirkt zum Beispiel "Childhood Dreams" unruhig und abgehackt, nicht geschmeidig und flüssig, der Song ist mit seiner hektischen Art fordernd und nicht gerade harmonisch. Dann aber gibt es auch wieder humorvolle Elemente, die sich mit stimmigen Arrangements mischen. Hier ist es das bei seinem Einsatz wie der Klang einer Sirene startende Cello, das den Song schließlich in eine andere Richtung trägt. Wäre da nicht der aus meiner Sicht wiederum unpassende und gescheiterte Versuch des Scattens, bei dem es bei vorgetragenen Wortfetzen bleibt, die dann in gesprochene Textzeilen über der atmosphärisch schwebenden Musik übergehen. Man bemerkt die gewisse Vielseitigkeit, die man vertragen muss.
So fällt es sicher schwer, schnell eine Schublade für eine stilistische Einordnung aufzuziehen und man ist gut damit bedient, die Musik als eine Mischung verschiedener Elemente aus den Bereichen Singer/Songwriter, Jazz, Pop und Kammermusik zu bezeichnen.
Da mich mitunter die Gesangsbeiträge nicht so sehr begeistern können, bleibt es dem eigentlichen Instrumentaltitel "Les Larmes" vorbehalten, der mir liebste dieser Platte zu sein. Über die Dauer von fast zehn Minuten entwickeln Piano und Cello kammermusikalische Ausflüge mit mitunter orientalisch wirkenden Elementen. Die eingesetzte Stimme begrenzt sich auf wortlos mitgesungene Passagen und unterstützt hier die Gesamtstimmung passend.
Beide Songs mit Bass- und Schlagzeugbegleitung bieten eine sich vom Rest der Platte unterscheidende Atmosphäre und sind möglicherweise für Popmusikhörer/innen am zugänglichsten.
Die Songs, die nur mit Pianobegleitung vorgetragen werden, sind mehr den Jazzliebhabern vorbehalten, und bei diesen kann ich mich auch mit der Stimme ein wenig besser anfreunden. Verbreitet wird bei diesen Stücken aus dem Archiduc eine angenehmes 'Late Night Feeling', und so zählen diese ebenfalls zu den mir liebsten der Platte.
Line-up:
Susan Clynes (piano, vocals)
Simon Lenski (cello - #3,4,7,8,11)
Pierre Mottet (bass - #2,6)
Nico Chkifi (drums - #2,6)
Tracklist |
01:Life Is (4:21)
02:A Good Man (3:49)
03:Childhood Dreams (6:31)
04:Les Larmes (9:36)
05:Tuesday Rain (5:08)
06:Ileana's Song (3:37)
07:When You're Dead (7:15)
08:Pigeon's Intrusion (6:00)
09:Le Voyage (3:22)
10:Linear Blindness (4:12)
11:Butterflies (6:38)
(all compositions by Susan Clyne)
|
|
Externe Links:
|