Tom Constanten, lebender Ex- Grateful Dead-Keyboarder, hat mit dem Gitarristen seiner Band TC & His Able-Bodied Posse, Ken Foust, ein Album aufgenommen, welches stilistisch die Bereiche Rock, Blues, Country und Jazz streift und dabei immer wieder mit der Band zu jammigen Ausflügen ausholt. Ein gewisser Anteil coolem Handgelenk-Swings ist außerdem einigen Tracks zu attestieren.
TC war von 1968 bis 1970 an den Tasten bei Grateful Dead, nachdem ihn sein Kollege aus der Musikschule, Phil Lesh, in die Band holte. Tom bereicherte die Platten dieser Zeit und war natürlich auch in Woodstock im Line-up. Durch seine klassische Ausbildung brachte er eine neue Komponente in die Musik von Grateful Dead.
1994 wurde Tom Constanten, der seit seinem Ausstieg bei Grateful Dead entweder solo oder mit seiner Band TC & His Able-Bodied Posse unterwegs ist, in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen.
Auf "Moved To Stanleyville" gibt es, wie eingangs bereits erwähnt, eine breite Stilvielfalt und man sollte sich beim Eröffnungstrack, "The Long And Wide", nicht vom leicht 'schiefen' Gesang Toms schrecken lassen, das ist 'ne Ausnahme - und wenn Ken den Part am Mikro übernimmt, merkt man das sofort, denn stimmlich sind die beiden Musiker 'very different' und ergänzen sich perfekt. Die swingenden Nummern "You Can Run" und "My Flower" sind nur eine Stilkomponente des Albums. "My Flower" swingt gar mit kubanischem (so meine Assoziation) Einschlag und punktet mit einer Kombination aus lässiger Santana-Gitarre und spritzigen Pianoeskapaden.
Dem etwas zurückgenommenen Piano-Rag "The Ballad Of Shane Muscatell" folgt mit "The 'Creke" eine Hammernummer; sehr melodiös und im langsamen Country Jam-Bereich angesiedelt. Herrlich die Gitarrenparts und die intensiven Vocals. Countrymäßig auch "The Fishing Hole" und das irischen Charme versprühende "Old Wine, New Bottles", in dem die Fiddle so schön in die erste Reihe darf. "Moonshine Superman" ist ein astreiner Country Jam mit lockerem Salonpiano. Nochmal Country in bester amerikanischer Manier, gibt es beim Rausschmeißer "There Ain't No Flag".
Swing und Country, diese beiden Facetten der Scheibe haben wir durch. Klar, dass etwas 'aus der Zeit' an Bord sein muss, und zwar eine leckere Interpretation von "Cold Rain & Snow" - Stimme und Piano sorgen für einen unterschwelligen Groove und eine spürbare Intimität, Fiddle inbegriffen.
Jam ohne Ende mit geiler Booker T-Orgel in "Boogie Sugga". Vom Tempo her irgendwo zwischen Boogie und Rock'n'Roll für 50-Jährige. Neben Orgel hat es auch treibenden Gitarreneinsatz und dann geht der Jam leider doch zu Ende. Aber ein - ich nenne es mal - Blues Jam schließt sich an und trotz der vordergründigen Gemütlicheit von "I'm The One", herrscht eine mords Lebendigkeit. Viele Akkordwechsel und Gitarre und Orgel grooven um die Wette.
Fast dramatisch beginnt "Circle Of Drums", mausert sich zu einem Tango und zeigt die stilistische Vielfalt TCs, der sich übrigens mit dem Titel Musikprofessor schmücken darf. Auch Ken Foust ist Musiker durch und durch: Klassisches Pianostudium, Gründer einiger Jambands und schließlich hob er zusammen mit Tom TC & His Able-Bodied Posse aus der Taufe. Durch das Zusammenspiel in dieser Band reifte auch die Idee zu dem Projekt dieses Albums, dessen Titel überwiegend von den Beiden selbst stammen. Gerade im Titeltrack "Moved To Stanleyville", einer astreinen Jam-Nummer, zeigt sich die perfekte Symbiose aus Tasten und Saiten und ein leises »Shit« fleucht über die Lippen, weil das Stück viel zu kurz ist.
»Ein Sommeralbum, das vom Anfang bis zur letzten Note begeistert«, schreibt der Promoter. Ich bin sicher, auch während der anderen Jahreszeiten weiß die Scheibe zu begeistern.
Line-up:
Tom Constanten (piano, organ, vocals)
Ken Foust (guitar, fiddle, vocals)
Ted Henderson (bass)
Jim Brock (drums & percussion)
Tracklist |
01:The Long And Wide
02:You Can Run
03:The Ballad Of Shane Muscatell
04:The 'Creke
05:Cold Rain & Snow
06:The Fishing Hole
07:Old Wine, New Bottles
08:My Flower
09:Booga Sugga
10:I'm The One
11:Moonshine Superman
12:Circle Of Drums
13:Moved To Stanleyville
14:There Ain't No Flag
|
|
Externe Links:
|