Mit Damn Seagulls ist eine weitere Band aus dem Land der tausend Seen im Begriff, sich auf internationaler Ebene nach oben zu dienen. Vor zehn Jahren gegründet, sind die Mitglieder des Helsinkier Sextetts mittlerweile in ihren frühen Zwanzigern und haben sich in ihrer heimischen Umgebung im Laufe der Zeit einen gewissen Veteranenstatus erspielt, der unter anderem auch einen Auftritt beim letztjährigen Ankkarock- Festival beinhaltet, bei dem sie neben Größen wie Sonata Arctica, The 69 Eyes und Nine Inch Nails auftraten.
Die finnische Presse scheint sie zu lieben und lobt "Soul Politics" in den höchsten Tönen. Aber auch über die Landesgrenzen hinaus verbreitete sich die Kunde von einem potentiell aufstrebenden neuen Stern am finnischen Musikerhimmel, und Mundpropaganda sorgte für Anfragen nach Auslandsauftritten der Damn Seagulls in unter anderem Australien.
Soviel Vorschusslorbeeren schüren natürlich die Neugierde, wie das besagte Werk, bei dem es sich um das zweite Album der Band handelt, denn nun wirklich klingt. Um die Quintessenz gleich mal vorweg zu nehmen: Es ist sowohl gelungen als auch abwechslungsreich.
Damn Seagulls zutreffend einem einzigen Stil zuordnen zu wollen ist unmöglich, weswegen die oben angeführte Kategorisierung als Alternative Rock eher als Verlegenheitslösung zu verstehen ist. Stattdessen mischen die Seagulls munter unterschiedliche Elemente miteinander, wildern querbeet in der Musikgeschichte und schaffen dadurch einen melodiösen Gesamtklang, in dem sich fragile mit rockigeren Songs wechseln und Blues-Einflüsse friedlich neben Folk- und Rock-Elementen stehen.
"Soul Politics" beginnt mit dem ruhigen, an Folk Rock gemahnenden "Once We Were Thieves", das ein Mundharmonika-Solo aufweist und eine herrlich wehmütig-sehnsüchtige Stimmung verbreitet.
In "While I'm Gone" werden die Töne rockiger und auch auf "24 Uptown", das durch seine Instrumentierung ein gewisses Retro-Flair verbreitet, wird das Tempo angezogen. Das mit Soul-Einflüssen versehene "Quality People" rechnet textlich mit der gesellschaftlichen/finanziellen Oberschicht ab. Beim gitarren- und orgellastigen "Rooftops & Railways" bricht sich die sprichwörtliche skandinavische Melancholie ihre Bahnen, "Human Torch" groovt sich radiotauglich ins Ohr und setzt sich mit eingängigem Refrain im Gehörgang fest. "The Beat" verneigt sich vor alten Pop- und Blues- Klassikern und mit "Something About It" legen die Seagulls noch einen Midtempo- Rocksong nach.
"Kings Of Fools" schließt den Kreis wieder, man kehrt in ruhigere, nachdenkliche Gefilde zurück, in denen das Album mit "Once We Were Thieves" auch begann.
Man darf davon ausgehen, dass von den Damn Seagulls in Zukunft noch mehr zu hören sein wird!
Line-up:
Lauri Eloranta (vocals, guitar)
Jami Auvinen (guitar)
Niko Kangas (tenor saxophone, keyboards)
Tommi Salminen (drums)
Oli Noroviita (bass)
Jani Liuhanen (hammond organ)
Tracklist |
01:Once We Were Thieves
02:While I'm Gone
03:24 Uptown
04:Quality People
05:Dirty Soul Radio
06:Rooftops & Railways
07:Human Torch
08:The Beat
09:Something About It
10:King Of Fools
|
|
Externe Links:
|