Zu einem Bandleader mit Namen Dario Mars wird sich nicht viel finden lassen, steckt doch hinter diesem Projekt ein belgischer Musiker namens Renaud Mayeur. Einigen mag dieser Musiker in Verbindung mit Kompositionen diverser Soundtracks zu Filmen oder aber mit Bands wie Hulk, Triggerfinger etc. bekannt sein.
Soundtrack - ja, das ist eigentlich ein Stichwort, das bei der Beurteilung der auf dieser Platte vorgetragenen recht ungewöhnlichen Musik nicht von der Hand zu weisen ist. Ein Name wie Quentin Tarantino kann hierbei im selben Atemzug genannt werden, könnte einer seiner Filme auch Bedarf für diese Klänge angemeldet haben. Natürlich scheint auch Ennio Morricone im Geiste durch die Szenerie zu wehen, aber das sind nicht alleinige Stützpfeiler dessen, was uns hier erwartet.
Bis auf die gesprochenen Worte "Cold" und "Sun" wird die Platte instrumental eingeleitet und weist bereits eine eigentümliche Atmosphäre auf, so recht kann ich mir nicht sicher sein, wohin die Reise nachfolgend gehen wird, ein wenig psychedelische Elemente paaren sich mit einem Sound, der sich auch durchaus in Richtung Metal entwickeln könnte. Doch bereits mit der Feststellung, dass der Tod tot sei, reiten wir in Richtung Surfmusik, oder eigentlich nicht, denn wiederum ist das nur wieder ein Element des ganzen Geschehens in rockigem Umfeld, hier mit ganz gehetztem Gesang verbunden, der ganze Sound scheint irgendwie zu flattern und man wendet sich entweder irritiert ab oder fährt mit auf diesem zerrenden Fahrzeug.
Und wieder Surf, der Klang scheppernder Tremologitarren, dünnem Gesang und treibendem Schlagzeug in Verbindung mit prominent druckvollem Bass, schon wieder dieses Gefühl von Soundtrack, dann zerrt die Gitarre mächtig los, als wäre ich mittendrin in einem alten Song der Electric Prunes. Doch nicht nur jene betagten Herren kann ich ansatzweise vernehmen, sondern auch Raum für Assoziationen zu den Seeds, zu Love und auch den Doors wird geboten. Also viel Sixties, viel Surf, aber nicht so brav wie einst, sondern eher brachial wie es der neuzeitliche Dick Dale verbreitet. Dazu wird es manchmal düster in der Atmosphäre, dann übernimmt Rock 'n' Roll das Zepter, aber auch einmal ein ganz kleines Quentchen Soul taucht auf, und immer wieder das Gefühl von Soundtrack.
Am Anfang des Titelsongs glaube ich, im Raumschiff Orion gelandet zu sein, spacige Sixtiesklänge leiten diesen rumpelnden Song ein, dessen altmodische Orgelfetzen auch in der damaligen Zeit stehengeblieben zu sein scheinen. Zeit zum Träumen bietet das instrumentale "Ombra E Polvere", bei dem ich mir als Gast an der Gitarre gut und gern Peter Green vorstellen kann. "Soul Sucker", ja, hier gibt es Funk um die Ohren, Funk der recht spröden und wenig elastisch swingenden Art und "Your Own Page" führt mich gedanklich gar in die Richtung von Creedence Clearwater Revival. Hier wird in der Tat Musik der etwas anderen Art geboten, sie ist sehr unterhaltsam und auch gehaltvoll, nur gesanglich hätte ich hier und da noch gern etwas Nachbesserung.
Line-up:
Renaud Mayeur (guitar, vocals)
David Kostman (bass, piano)
Vincenzo Capizzi (drums)
Bineta Saware (vocals, percussion)
Tracklist |
01:Cold Sun
02:Death Is Dead
03:How The Story Goes
04:The Day I Died
05:The Jailer
06:Black Soul
07:Ombra E Polvere
08:Soul Sucker
09:Your Own Page
10:Somebody Else Inside
11:Banned From Ever
12:Forks On The Bird Cage
(all songs written by Renaud Mayeur)
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