Spielzeit: 41:31 Medium: CD Label: STF-Records, 2011 Stil: Power Metal Review vom 05.02.2011 Jens Groh

Power Metal aus Schweden. Das ist oft ein Garant dafür, dass sich hinter den Instrumenten fast immer Profis verstecken, die wissen, was sie da machen. So auch im Falle von Dark Design.

Hinter Dark Design steckt ein neues Sideprojekt von Magnus und Kenneth, die beide bei den Melodic Deathern Her Whisper tätig sind. Und auch bei Dark Design bleiben sie ihren Stamminstrumenten treu. Verstärkt werden die Jungs noch durch Basser Kent, der zuvor schon bei Rosmary die dicken Saiten malträtiert hat.

Der Infozettel spricht von »Starker Gesang und harte treibende Drums und Gitarren«, da kann ich zustimmen, denn das Debüt der Nordmänner ballert immens derbe und kompromisslos aus der heimischen Anlage. Für ein selbst produziertes Album nicht schlecht, Herr Specht. Nur der Gesang von Fronter Magnus ist mir auf Dauer doch ein wenig zu eindimensional, wobei der Gute ja zudem noch gleichzeitig die Sechssaitige bearbeitet. Allerdings ist seine Stimme schon sehr kräftig und ausdrucksstark, er bewegt sich leider auf einem sehr beschränkten Level. Wer aber Vokalakrobaten der Marke Tomas Vikström und Co. mag, wird auch Magnus gut finden.

Auf musikalischer Ebene lassen die drei Mucker ebenfalls nichts anbrennen. Das ganze Album wirkt wie aus einem schwermetallischen Guss und macht über die ganzen vierzig Minuten Spaß. Selbst wenn man die eine oder andere Gitarrenharmonie schon mal bei BLS gehört hat (die mit Sicherheit zu deren Haupteinflüssen gehören), würde ich nicht von abgekupfert sprechen. Es sind halt manchmal die typischen Quietscher und Obertöne (die das Trademark des Gitarrengottes mit dem Zottelbart sind), die Magnus benutzt und seiner Bullseye entlockt.

Besonders rauszuhören ist das beim zweiten Track "Trial And Error", dessen Beginn auch auf einer BLS-Scheibe stehen könnte.
Allerdings gehen die drei Schweden doch einen etwas geradlinigeren Weg als die Amis. Klar, hier wird die ganze Zeit über mächtig auf dicke Hose gemacht und der Gitarrenhals glüht nicht nur einmal, dennoch wirkt alles etwas zahmer und mehr aufs Ziel ausgerichtet.

Was mir an "Time Is An Illusion" gefällt, ist, dass man nicht mit der obligatorischen Ballade hausieren muss, sondern die ganze Zeit über die Keule schwingt - ehrlich, man vermisst auch keine. Die Songs sind in ihrer Art und Weise so überzeugend und stark und machen vor allem Laune, da braucht es keine Verschnaufpause.

Mein Fazit: Wenn es nicht immer BLS sein muss oder das Dark Illusion-Debüt sich schon zu Tode gelaufen hat, dann ist man mit "Time Is An Illusion" bestens bedient. Einziges Manko ist das doch sehr dürftige Booklet, das ohne Texte daherkommt. Dafür wird man mit einem schönen Cover entlohnt.

Line-up:
Magnus af Nestergaard (vocals, guitar)
Kent Kjellberg (bass)
Kenneth Gilbert (drums)