Dark Illusion arbeiten in einem echten Schneckentempo, richtig doomig!!!
Versprach die Band um den ehemaligen Candlemass-Sänger Thomas Vikström doch mit ihrer Promo-EP, dass dieser im darauf folgenden Winter ihr erstes Studio Album folgen sollte … aber wahrscheinlich gehen in Schweden die Uhren anders, denn die Ikea-Metaller haben dann doch etwas länger gebraucht.
Aber das Warten hat sich definitiv gelohnt, denn mit "Where The Eagles Fly" kommt ein echtes Epic Metal-Geflügel zu uns geflogen.
Man hat sich nicht darauf verlassen, dass Thomas Vikström mal bei den Oberdoomern von der Kerzenmesse einst das Mikro schwang, und in die selbe Kerbe geschlagen - wäre ja auch ein einfaches, ähnliche Mucke zu fabrizieren, denn Candlemass' Popularität wäre mit Sicherheit ein hilfreiches Mittel, und Doom im besonderen erlebt momentan auch einen Höhenflug.
Nein, auch wenn das Wörtchen Doom jetzt auch schon ein paar Mal gefallen ist, Dark Illusion zocken nicht die langsame, gemächliche Richtung des Metal. Ganz im Gegenteil: Meist bewegen sich die Songs in atemberaubendem Tempo durch die Atmosphäre, teils im echten Sturzflug.
Die Instrumentalabteilung bietet das perfekte Grundgerüst für Thomas' hohes, aber angenehmes Sangesorgan, und dieser weiß sich trefflich durch die epischen Songstrukturen zu manövrieren.
Gleich der Titelsong und Beginn der Scheibe zeigt, wohin die wilde Reise geht. Pfeilschnelle Drums, die den Gitarren so richtig in den Arsch treten, unterbrochen von kurzen epischen Momenten, garniert von Thomas' kristallklarer Stimme und schönen Chören, wirklich tollen Gitarrensoli und starken Melodien, alles dabei!
Aber auch Stücke wie "Pay The Price" und "Destiny's Call" nisten sich einem mit ihren genialen Hooklines sofort im Ohr ein, und wollen dort auch so schnell nicht mehr hinaus. Beide Songs werden dennoch in rasantem Tempo vorgetragen, und lassen nicht eine Sekunde die gewisse Heavyness vermissen, die so mancher Ohrwurm nicht hat.
Allerdings wird nicht nur in Gefechtsgeschwindigkeit geflogen, nein ab und zu wird auch mal majestätisch vor sich hin geschwebt - z. B. bei "Epic" oder im Midtempo "Land Of Street Survivor" gesegelt. Auch das verstehen die Burschen aufs Vortrefflichste. Letzteres kann auch mit einem Keyboard aufwarten, was etwas an Rockscheiben der 70er erinnert. Stark!
Auch "Evil Masquerade" kann mit seinem mitreißenden, stampfenden Tempo überzeugen und könnte glatt von Dio
stammen.
Mit "Running Out Of Time" und "Only The Strong Survive" haben sich auch zwei ältere Vögel mit auf das aktuelle Scheibchen verflogen, die schon von der 2008er Promo-EP her bekannt sind. Diese fügen sich aber angenehm mit ins Gesamtwerk.
So und nicht anders will ich epischen Metal hören, eine Platte die wirklich von der ersten Sekunde an Spaß macht und niemanden enttäuschen wird, der ab und zu mal Bands wie Falconer, (alte) Manowar
, Dio, Saxon und neueren Candlemass eine Landeplattform bietet.
So, hoffen wir mal, es vergehen nicht wieder Jahre bis ein neues Küken aus dem Nest fällt, aber bis dahin kann man sich ja von "Where The Eagles Fly" die Wartezeit zum nächsten Höhenflug vertreiben lassen.
Line-up:
Thomas Vikström (vocals)
Tomas Hultqvist (guitar)
Pontus Egberg (bass)
Johan Kullberg (drums)
Chris Laney (keyboard)
Tracklist |
01:My Heart Cries Out For You
02:Dark Journey
03:Land Of Street Survivor
04:Pay The Price
05:Destiny's Call
06:Evil Masquerade
07:Running Out Of Time
08:Spellbound
09:Only The Strong Survive
10:Epic
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