Darkness / XXIX
XXIX Spielzeit: 16:42
Medium: EP
Label: Scare Records, 2015
Stil: Thrash Metal

Review vom 05.08.2015


Jens Groh
Darkness melden sich mit einer EP und einer neuen Mannschaft zurück.
So, ich will mal kurz den Werdegang dieser Band, die es irgendwie nie richtig schaffte, aus der zweiten Reihe herauszukommen, abreißen.
1985 meldete sich die Truppe aus Essen (wohl DIE!!! Geburtsstätte für Teutonen-Thrash) mit ihrem ersten Demo ("The Evil Curse") in der Metal-Welt an. 1987 erblickte das erste Album ("Death Squad") das Licht der Welt. Von nun an standen die Zeichen auf Sturm, allerdings wollte der kommerzielle Erfolg, trotz zweier weiterer Abrissbirnen, nicht auftauchen. Thrashfans hier und weltweit verehrten aber diese Scheiben - bis heute. Zwischendurch reformierte man sich und nannte sich nun Eure Erben. Musikalisch war immer noch Thrash angesagt, nur mit deutschen Texten.
Seit 2013 haut man wieder als Darkness ins Mett und will mit dieser EP ausloten, wo man bei den Fans steht.
Gleich vorweg: Mit "Death Squad" und "Burial At Sea" sind zwei olle Klopper vom Debüt mit an Bord. Die beiden anderen Songs sind komplett neu, könnten aber genauso von jenem legendären Scheibchen stammen.
Warum nun zwei Alte und zwei Neue? Deshalb: Im neuen Line-up (nur Lacky und Arndt sind vom Original-Line-up übrig) ist auch ein neuer Sänger zu Gange. Und genau mit dieser Stimme steht oder fällt oftmals die ganze Chose.
Und eben diese stammt vom Ex-Sänger des Yuppie-Club, einer Grind-Band, die es auch schon auf drei Longplayer schaffte. Okay, der Originalsänger kann leider nicht mehr hinters Mikro, dieser ist 1998 an Herzversagen verstorben.
So, jetzt aber mal ins Hier und Jetzt. Diese EP schafft den Spagat zwischen damals und heute definitiv.
Klar, der Gesang versprüht nicht das Chaotisch-hektische der alten Zeit. Lees Stimme ist tiefer, dunkler als die des Originalfrontmanns, passt aber gut zu den Songs. 2015 wirkt auch die Musik fokussierter und sauberer als anno Dunnemals, trägt aber deutlich die Handschrift von Darkness. Vor allem die beiden neuen Klopper sind wuchtig, mit ordentlich Speed versehene Thrasher vor dem Herrn und sollten jedem Fan der alten Darkness genauso gut reinlaufen, wie Kuttenträgern, die noch Fan werden wollen.
Ultra-Trve und Ewiggestrige werden vielleicht nicht mit der Stimme Lees zurechtkommen. Aber ehrlich: drauf geschissen, was die selbsternannte Szenepolizei, die oftmals aus pickeligen Teenagern besteht, die die große Zeit von Darkness als feuchter Tropfen in Papas Schlüpper erlebt hat, zu diesem Vier-Tracker mosert. Die Scheibe macht Lust auf das kommende Album und zeigt, dass auch in diesem Jahrtausend mit der 'Dunkelheit' zu rechnen ist, selbst wenn es vielleicht immer noch nicht für die erste Reihe langt - Laune machen vor allem die neuen Tracks auf alle Fälle….
Welcome back, Boys!!!
Line-up:
Lee (vocals)
Arndt (guitar, background vocals)
Meik (guitar)
Dirk (bass)
Lacky (drums, vocals)
Tracklist
01:L.A.W. (3:52)
02:Death Squad (3:08)
03:Hate Is My Engine (3:59)
04:Burial At Sea (5:46)
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