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Dave Corp / The Sweet Life
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Dave Archer ist uns bereits vom At War With Self-Album Acts Of God, auf dem er die Synthesizer bediente, bekannt. Nun gibt es vom New Yorker Label und Musiker-Kollektiv Sluggo's Goon Music einen neuen Output, auf welchem Dave zusammen mit Drummer Matt Hankle und Bassmann Mr. Grin eine experimentelle Jazz Rock-Mischung präsentiert.
Experimentell bedeutet hier nicht, dass es kunterbunt durcheinander geht. Vielmehr werden die Grenzen zwischen rockigen Passagen und jazzigen Elementen genauestens ausgelotet. Treibende Bassläufe prallen auf irrwitzige Tastenorgien, verspielte Keyboardläufe auf brutale Bassattacken. Gemeinsamer Nenner ist oft die Schießbude, die dem Trio eine rhythmische Heimat gibt. Relaxt zurücklehnen lässt es sich beim jazzigen Titeltrack. Die Keys klimpern angenehme Läufe, während Mr. Grin und Matt für perkussives Feuer sorgen, was schließlich auch Dave zu forschen und wilden Fingerbewegungen inspiriert. Die Mischung aus stellenweise sehr melodischen, treibenden Groovemonstern wie z.B. "Bad Lieutenant", oder "Disorder" und gigantischen, experimentellen Ausritten à la "Homeschool", machen "The Sweet Life" zu einem abwechslungsreichen, spannungsgeladenen Album.
Man kann sagen Kopf- meets Bauchmusik. Mehr als einmal fällt mir auf, dass in keiner Nummer das Fehlen einer Gitarre stört. Daves Keyboardspiel ersetzt die sechs Saiten komplett und er zieht auch effektmäßig alle Register.
"Moron Pills" hat fast eine Steely Dan'sche Leichtigkeit, bis sich gewaltige Soundwände hereindrängen. Grollend zieht der Bass eine tiefe Furche, aus der Felle, Becken und Tasten wie heißes Öl spritzen. "Homeschool", das progressivste Stück, drückt sich, einem galaktischen Sturm gleich, unaufhaltsam in die Ohren. Dave lässt einem die Illusion, sein Keyboard wäre eine verzerrte Wah Wah-Gitarre. Logisch, dass es bei dieser Art Musik keinen Gesang gibt, ja, geben darf. Der Fokus liegt auf den instrumentalen Fähigkeiten des Trios und was sie uns daraus bereiten. Dieser Mix aus einerseits gefälligen und andererseits wirr scheinenden Tönen, läuft in jeder Nummer immer mindestens einmal zu einem stimmigem Höhepunkt auf. "Disorder" mag da als Beispiel herhalten: Leicht schräge und Endzeitstimmung verbreitende Klänge und rockige Bass-Fetzen verschmelzen zu einem geilen Progrock/Jazz-Mix.
Dave Corp haben uns ein tolles Genre-Werk beschert, das Jazz Rock-Liebhabern mit Mut zu Experimenten sicher Freude bereiten wird.
Line-up:
Dave Archer (keyboards) Mr. Grin (bass) Matt Hankle (drums)
Externe Links:
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