In den fünfziger und sechziger Jahren gab es einige Songwriter-Duos, die viele Hits geschrieben haben. In den USA z. B.
Leiber/Stoller,
Goffin/King oder
Greenwich/Barry. Zu Großbritannien fallen natürlich sofort
Lennon /
McCartney ein, aber auch viele Hits stammten von
Greenaway/Cook. Diese beiden nahmen als
David And Jonathan auch selbst Platten auf.
Das war Popularmusik jener Tage, die einerseits glattgebügelt erschien, andererseits aber auch wieder mit teils opulenten Arrangements aufwarten konnte.
Sehr orchestral, mit 'Pauken und Trompeten' und Streichinstrumenten üppig angereichert, dazu die beiden Sänger gemeinsam und auch einmal einzeln. Das war eben typisch für jene Tage, als progressive Elemente, die aus der Rockmusik noch kommen sollten, nicht unbedingt an der Tagesordnung, geschweige denn in den Charts zu finden waren.
In den Charts landeten die Beiden im Jahre 1966 dann auch gleich zweimal: einmal mit einer Coverversion, nämlich "Michelle" von den
Beatles (Platz 11 in den britischen Charts), die dem Duo großen Erfolg bescherte, obwohl das Cover der
Overlanders noch einen Tick erfolgreicher war (Nummer 1 in den britischen Charts), und mit dem Stück, das man eigentlich eher in Verbindung bringt mit
David And Jonathan, "Lovers Of The World Unite" (Platz 7 in den britischen Charts). Beide Hits sind hier natürlich enthalten. Und mit "Yesterday" und "She's Leaving Home" wurden die Pilzköpfe dann noch einmal bedacht.
Die erste CD stellt die seinerzeit erste, gleichnamige Platte dar, und die zweite ist eine Zusammenfassung von Hits und anderer Titel, alle in Mono. Leider fehlt die erste Single mit den Stücken "Laughing Fit To Cry/Remember What You Said", ferner die B-Seiten vierer Singles und eine in italienischer Sprache gesungene 45er.
Ein sehr augenfälliger Song ist "Gilly Gilly Ossenfeffer Katzenellenbogen By The Sea", ein alter Titel aus dem Jahr 1954, was immer dieser Text auch bedeuten mag: Der Songtitel ist erwähnenswert, oder?
Mein 'persönlicher Knaller' ist "Be Sure"! Als langjähriger Freund der Musik der
The Walker Brothers ist das ein Titel, den ich mir von den falschen Brüdern seinerzeit gern als Coverversion gewünscht hätte.
Die Stimmen von
Scott Walker
und
John Walker hätten hier ideal gepasst. Hier stimmt einfach alles, ein imposantes Arrangement von
Johnny Scott, die Dramatik und die Atmosphäre des Songs. Diese Dramatik taucht stets wieder auf in anderen Liedern und wechselt sich mit fröhlichen Popsongs ab, wie zum Beispiel das lustig erscheinende "I've Got That Girl On My Mind".
Ihre Songschreiberqualitäten stellten die beiden Komponisten zusammen und allein auch später noch unter Beweis, ich verweise auf einschlägige Nummern von Bands und Künstlern wie
Blue Mink,
The Fortunes,
Whistling Jack Smith,
The New Seekers oder die
Hollies. Beide waren später auch noch im Bereich der Countrymusik tätig.
Doch hier bleiben uns diese Perlen vergangener Tage, als die Charts noch anders aussahen, und letztlich mehr Handwerk das Geschehen bestimmte, egal, ob man die Songs nun mochte/mag oder nicht. Überdies ist es ein feiner Auszug aus der lebhaften Geschichte der Popmusik.