Dawn Of Winter spielen Doom!!!
Und damit könnte meine Rezi auch schon beendet sein, denn mehr Worte bräuchte es eigentlich nicht! Dawn Of Winter sind echte Urgesteine des Germanischen Dooms und spielen selbigen auch in seiner reinsten Form.
In einer Zeit gegründet (damals noch unter dem Namen Cemetery, 1990), in der sich für den kriechend langsamen Ableger des Heavy Metal kein Mensch interessierte, war es für Gerrit P. Mutz eine Herzensangelegenheit, seinen Doom-Göttern Saint Vitus und Candlemass zu huldigen und zwar in schönster Form, in dem er nämlich die düstere Fackel des Doom mit einer eigenen Band weiterführte.
Tja, und wie nicht anders zu erwarten bei solch langsamer Musik, dauerte das Ganze fast acht Jahre, bis man die erste LP veröffentlichte. Davor verschaffte man sich im Untergrund mit fünf Demos und einer Mini-CD allerdings schon einiges an Respekt.
Mit seinem Mitstreiter Jörg M. Knittel, mit dem er auch bei Sacred Steel zockt (dort allerdings Heavy Metal, konsequenterweise auch so pur wie möglich), fand Gerrit einen perfekten 'Partner in Crime', auf dessen Label Iron Glory man die erste LP, "In The Valley Of Tears" und die MCD "Slow Is The Suffering" heraus brachte.
Auf dieser MCD befand sich schon ein Kniefall vor Saint Vitus indem man den ganzen Text von "Titus Vanis" aus Songtiteln der US-Amerikaner zusammenbastelte, und "Thirty And Miserable" in Anlehnung an die Saint Vitus-Mini, "Thirsty And Miserable", benannte. Allerdings änderten sie das Wort 'Thirsty' in 'Thirty', also 30, weil zu dem Zeitpunkt alle Bandmitglieder gerade 30 Jahre alt wurden.
Ähnliches machen Dawn Of Winter auch wieder im ersten Song auf ihrer neuen CD. In "The Music Of Despair" werden die wichtigsten Doom-Bands, wie Pentagramm, Reverend Bizarre, Pagan Altar und natürlich die Szene-Überväter Candlemass aufgezählt. Außerdem ist dies der musikalische Gruß zurück nach Finnland, denn Reverend Bizarre hatten das schon auf ihrer 2004 erschienenen EP "Return to the Rectory" im Track "The Goddes of Doom" getan und dort Dawn Of Winter erwähnt.
Das zeigt, dass die Doomköpfe auch einen feinen Sinn für Humor haben und Doom nicht nur für selbstmordgefährdete Depris ist und gemacht wird, sondern dass in der Doomszene auch ein enormer Zusammenhalt herrscht!
Und noch was Erfreuliches: Die ganze CD klingt nun wie aus einem Guss, man merkt den Schwaben an, dass sie nun endlich ihren eigenen Stil gefunden haben.
Nichtsdestotrotz blitzen immer wieder Zitate der oben genannten Bands auf, was der Sache doch irgendwie immer das Gefühl gibt, hier heimisch zu sein, und als Doomer macht man nicht gerade Experimente mit seiner heiß geliebten Musik.
Auch macht Frontglatze Gerrit nicht wieder den Fehler wie auf vorherigen Veröffentlichungen, die Musik zu sehr von seinem doch recht ungewöhnlichen (und gewöhnungsbedürftigen) Sangesorgan zu dominieren und lässt auch der Instrumentenfraktion mal Raum und Platz, um sich zu entfalten.
Denn diese spielt auf "The Peaceful Dead" wirklich gute, recht zeitlose Musik. Eben Doom!!!
Ja, DOW haben es sogar geschafft, einige echte Hits, die besonders live bestimmt der Reißer werden könnten, wie "The Oath Of The Witch" und "Anthem Of Doom", zu erschaffen. Dass die Jungs gerade live echte Entertainer sind und ihr Publikum mitreißen können, haben sie schon zweimal auf dem Doom Shall Rise gezeigt.
Dawn Of Winter sind auf jeden Fall Überzeugungstäter und zusammen mit Mirror Of Deception DIE Speerspitze des Germanischen Doom. Und wie singt der Herr Mutz im ersten Song so schön? »Doom is the Soul of Metal«.
Das spürt man zu jeder Sekunde, so und auch nicht anders soll es sein!!!
Line-up:
Gerrit P. Mutz (vocals)
Jörg M. Knittel (guitar)
Joachim Schmalzried (bass)
Dennis Schediwy (drums)
Tracklist |
01:The Music Of Despair
02:A Lovelorn Traveller
03:Mourner
04:Holy Blood
05:The Oath Of The Witch
06:Throne Of Isolation
07:Burn Another Sinner
08:All The Gods You Worship
09:Anthem Of Doom
10:The Peaceful Dead
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