Dead Man's Boogie / Let's Dance Tonight
Let's Dance Tonight Spielzeit: 51:41
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2014
Stil: Hard Rock

Review vom 22.11.2014


Jürgen B. Volkmar
"Let's Dance Tonight" von den Karlsruhern Dead Man's Boogie haben mit ihrem ersten Longplayer eine klare Ansage in Richtung Rock mit Wurzeln in den siebziger Jahren gemacht. Allerdings muß klargestellt werden, dass hier keine Retro-Fraktion am Werk ist, sondern die elf Songs zeigen ein ziemlich breites Spektrum, das von Stoner, Alternative, Heavy Metal bis Punk reicht.
Mit "Revolution, Baby" legt die Saitenabteilung einen gelungenen Einstand hin. Fetter Groove unterlegt mit Tempowechseln, wecken die Sinne und machen den Weg frei für weitere Töne gleicher Art. Dass sie alle Stilrichtungen im Griff haben, beweisen Dead Man's Boogie überdeutlich mit "From The Ashes", einer Halbballade mit teils tragenden Elementen, aber auch prügelnden Riffs sowie "Lighthouse", bei der sich Riffs und Leads in einer langsam sich steigernden Melodie kompetent ergänzen. "Why You", ebenfalls in der Schnittmenge zur Ballade, zeigt deutlich, dass sie hervorragend Hymnen und gute Melodieführung verbinden können. Ein Track, der definitiv zu den Highlights auf diesem Album gehört. Mit zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug werden zwar nicht unbedingt Riffmonster erzeugt, aber der Hörer ist zumindest im permanenten Wach-Modus und bleibt für weitere gefällige Klänge bereit. Dead Man's Boogie reagieren wunschgemäß und klopfen weitere fette Metal-Riffs in die Rocklandschaft. Das gilt aber nicht unbedingt für "Life That Was My Own", einem weiteren Track aus ihrem Balladenfundus, der ebenfalls die markante Stimme des Vorsängers als nicht zu überhörenden Aktivposten darstellt.
Dazu passt auch "The Crypt", der im besten Heavy Metal-Rhythmus neue Prioritäten setzt. Auf diesem Album wird glücklicherweise kein Flickenteppich an unterschiedlichen Stilen zelebriert, sondern Rock mit Volldampf gefahren, bei dem Bass und Drums ein sattes Rhythmusgerüst produzieren und so, von der klassischen Ballade bis zum metallischen Chorus, eine gemeinsame Linie erkennbar lassen. Starke Rocksongs, die teilweise grandiose Post Rock-Elemente beinhalten und nicht wahllos irgendwelchen Rockgrößen Tribut zollen.
Selbst die Ausgangs-Rocker "Burn It Down" und ""Big Ol' D" bewegen sich im oberen Bereich der Qualitätsskala. Teilweise verhalten, etwas experimentell, aber ohne zu langweilen, dann jedoch mit frischen Gitarreneinsätzen, die mit überzeugenden Gesangslinien ein starkes Album beenden.
Line-up:
Michael Dietrich (vocals, guitars)
Volker Zaucker (guitars, vocals)
Philipp Trenkle (bass)
Timo Hilzendegen (drums, vocals)
Tracklist
01:Revolution, Baby
02:From The Ashes
03:Lighthouse
04:Through My Hands
05:Why You
06:Life That Was My Own
07:The Crypt
08:Home
09:Burn It Down
10:Big Ol' D
11:Dead Man's Boogie
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